Samstag, 14. September 2024

Das sind die größten Stars bei der WM in Budapest

Frank Wechsel

Wenn am Samstag die Weltmeisterschaften in der ungarischen Hauptstadt beginnen, treffen die besten Schwimmerinnen und Schwimmer der Welt aufeinander. Während auf einigen Strecken die Titelverteidiger an den Start gehen, wird es über andere neue Weltmeisterinnen und Weltmeister geben. So zum Beispiel über 50 und 100 Meter Brust bei den Männern. Adam Peaty, der diese Strecken seit 2014 dominiert, wird verletzungsbedingt nicht an der WM teilnehmen. Zu den Favoriten über die 100-Meter-Distanz gehört der Niederländer Arno Kamminga, der neben Peaty der bisher einzige Mensch ist, der die zwei Bahnen unter 58 Sekunden bewältigen konnte, bei den Olympischen Spielen in Tokio schlug er nach 57,80 Sekunden an.

Spannende Wettkämpfe über die kurzen Strecken

Zu den großen Favoriten der WM zählt Caeleb Dressel. Der Amerikaner wird seine Nationalfarben in Budapest über 50 und 100 Meter Freistil und Schmetterling vertreten, bei den Weltmeisterschaften 2019 sicherte er sich über alle vier Strecken die Goldmedaille, über 100 Meter Schmetterling stellte er bei den Olympischen Spielen zudem den Weltrekord auf. Konkurrenz gibt es für Dressel unter anderem aus den eigenen Reihen. Über die 50er trifft er auf den 50-Meter-Schmetterling-Weltrekordhalter Andrii Govorov aus der Ukraine und seinen Landsmann Michael Andrews, der auch über die längeren 100 Meter Schmetterling die USA vertreten wird. Bei seinen Heim-Weltmeisterschaften hat auch Kristof Milak Podestambitionen. Der Olympiasieger und Weltrekordhalter über 200 Meter Schmetterling möchte seinen Titel verteidigen und auch über die halbe Distanz ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Vergangenes Jahr in Tokio belegte er über 100 Meter Schmetterling hinter Dressel den zweiten Platz.

Aus deutscher Sicht versprechen die längeren Freistilstdisziplinen besonders spannend zu werden, mit Florian Wellbrock und Lukas Märtens hat der DSV gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Eine sichere Medaille gibt es aber auch auf diesen Strecken nicht, die Konkurrenz ist groß. Gregorio Paltrinieri aus Italien und der in Magdeburg trainierende Ukrainer Mykhailo Romanchuk werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um vor den Deutschen anzuschlagen. Olympia-Silbermedaillengewinner über 200 Meter Lagen und 200 Meter Freistil Duncan Scott wird bei den Weltmeisterschaften nicht an den Start gehen. Zwar steht der Brite in den Meldelisten, am Dienstag musste er seine Teilnahme jedoch absagen. Er sei „am Boden zerstört“, schrieb Scott auf Instagram. Seit er mit Corona infiziert war, habe er mit hohen Belastungen zu kämpfen. Ein heißes Eisen im Feuer über 200 Meter Lagen sind der Olympiasieger Wang Shun aus China und Jeremy Desplanches aus der Schweiz, der in Tokio die Bronzemedaille gewann. Auch ohne Scott dürften die britischen Männer über 4 x 200 Meter Freistil zu den Favoriten zählen, auch die Teams aus den USA und Australien sind in den Staffelwettkämpfen immer wieder heiße Titelanwärter. Schwimmfans dürfen sich hier auf spannende Wettkämpfe freuen.

Ledecky, Sjöström und McKeown in der Favoritenrolle

Bei den Wettkämpfen der Frauen ist Katie Ledecky zweifelsohne Favoritin über die langen Freistildistanzen. Die Amerikanerin dominiert diese Strecken seit 2012, lediglich Ariarne Titmus konnte ihr bisher Paroli bieten. Trotz 400-Meter-Freistil-Weltrekord bei den nationalen Meisterschaften in ihrer Heimat wird die Australierin jedoch nicht bei den Weltmeisterschaften an den Start gehen, sie fokussiert sich auf die Commonwealth Games in diesem Jahr. Spannend werden dürfte über die langen Strecken, wer hinter Ledecky das Rennen machen wird, mit Simona Quadarella schickt Italien eine Schwimmerin ins Rennen, die schon einige internationale Erfolge verbuchen kann, doch auch Isabel Gose aus Deutschland gehört zum erweiterten Favoritenkreis.

Die schnelle Schwedin Sarah Sjöström war in den vergangenen Jahren immer wieder eine Medaillengarantin im Schmetterling- und Freistilsprint. In Budapest greift sie über 50 und 100 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling an. Zu den Favoritinnen über die Rückenstrecken zählt die Australierin Kylee McKeown, die in Tokio Gold über 100 und 200 Meter gewann. Doch auch die Athletinnen, die in Tokio die Plätze zwei und drei hinter ihr belegten, stehen auf den Startlisten für Budapest und werden versuchen, einen Erfolg der Australierin zu verhindern. Spannung versprechen auch die Wettkämpfe über die Bruststrecken. Die Deutsche Rekordhalterin Anna Elendt trifft hier auf Lilly King, die die kurzen Distanzen einige Zeit lang dominierte und sich in Tokio mit Platz zwei und drei zufriedengeben musste. Die Olympiasiegerinnen Lydia Jacoby (100 Meter) und Tatjana Schoenmaker (200 Meter) fehlen jedoch in Budapest. In den Kampf um die Medaillen eingreifen will die Italienerin Benedetta Pilato. Mit 16 Jahren stellte das Nachwuchstalent den bis heute gültigen Weltrekord über 50 Meter Brust auf, außerdem ist sie auf dieser Strecke amtierende Weltmeisterin.

Einen detaillierten Blick auf die Starts der deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer bei den Weltmeisterschaften in Budapest findet ihr hier.

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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