100 Meter Freistil Frauen
Sprintstrecken sind immer besonders spannend und ein Starterfeld wie über 100 Meter Freistil der Frauen macht das Rennen noch spannender. Anwärterinnen auf die Goldmedaille sind unter anderem die beiden Australierinnen Cate Campbell und Emma McKeon. Bei den australischen Trials im Juni schwamm McKeon 52,19 Sekunden, so schnell wie noch keine andere Schwimmerin in diesem Jahr, mit fliegendem Start in der Staffel über 4×100 Meter Freistil bei den Spielen in Tokio brachte sie sogar 51,35 Sekunden ins Wasser, 36 Hundertstel unter Weltrekordzeit. Campbell schwamm bei den Weltmeisterschaften 2019 in 52,12 Sekunden die schnellste Einzelzeit der Qualifikationsphase, als Schlussschwimmerin der Olympia-Staffel am Sonntag brauchte sie für 100 Meter 52,24 Sekunden. Neben den Australierinnen schwammen auch die Olympiasiegerin von 2016, Penny Oleksiak aus Kanada (52,89 Sekunden) und Siobhan Haughey aus Hongkong (52,92 Sekunden) unter 53 Sekunden. Auch Weltrekordhalterin Sjöström gehört zum Favoritenkreis. Als Startschwimmerin der schwedischen Staffel übergab sie am Sonntag nach 52,62 Sekunden an ihre Mannschaftskameradin.
200 Meter Rücken Männer (mit Christian Diener)
100-Meter-Rücken-Olympiasieger Evgeny Rylov und Bronzemedaillengewinner Ryan Murphy stehen sich als Erster und Zweiter der Meldeliste gegenüber. Über 100 Meter hatte der Amerikaner das Nachsehen gegenüber dem Russen, mit der stärkeren zweiten Rennhälfte kämpfte er sich aber bis auf wenige Hundertstel an seinen Konkurrenten ran. Auch Vize-Europameister Luke Greenbank (Großbritannien) und Bryce Mefford aus den USA schwammen in diesem Jahr bereits unter 1:55,00 Minuten und gehören zu den Favoriten über diese Strecke.
Aus deutscher Sicht sind über diese Strecke alle Augen auf Christian Diener gerichtet: Der Potsdamer wurde 2017 in Rio Siebter. Um in Tokio eine Finalteilnahme zu wiederholen, muss er erst einmal den Vorlauf überstehen. Mit seiner Zeit vom Olympiaqualifikationswettkampf in Berlin liegt Diener auf dem 19. Platz der Meldeliste, zwischen den Plätzen sieben und 19 liegt jedoch nicht einmal eine Sekunde. Erwischt Diener einen guten Tag, ist das Halbfinale für ihn greifbar.
200 Meter Brust Frauen
Nach der Silbermedaille über 100 Meter Brust steht Tatjana Schoenmaker auch über die doppelte Distanz auf der Startliste. Die Südafrikanerin schwamm in 2:20,17 Minuten im April die schnellste Zeit bisher in diesem Jahr und war dabei auch schneller als Annie Lazor, die mit einer Zeit von 2:20,77 Minuten aus dem Jahr 2019 auf dem zweiten Platz der Meldeliste steht. Das gesamte Podest der Olympischen Spiele 2016 über diese Strecke ist in Tokio nicht dabei, es wird also neue Medaillengewinnerinnen geben.
200 Meter Lagen Männer (mit Jacob Heidtmann und Philip Heintz)
Über 200 Meter Lagen geht es für Philip Heintz zur Sache. Kann der Heidelberger in die Nähe seines deutschen Rekords schwimmen, sollte das Halbfinale kein Problem sein. Schnellster Schwimmer über diese Strecke war in diesem Jahr der Amerikaner Michael Andrew. 1:55,26 Minuten benötigte der 22-Jährige bei den US-Trials im Juni, nur wenig langsamer war 200-Meter-Freistil-Silbermedaillengewinner Duncan Scott bei den Britischen Meisterschaften im April (1:55,90 Minuten). Mit von der Partie sind auch der Japaner Daiya Seto, der über 400 Meter Lagen überraschend im Vorlauf ausschied, Mitch Larkin aus Australien, Europameister Hugo Gonzales aus Spanien und der Schweizer Vize-Europameister Jeremy Desplanches. Für Jacob Heidtmann ist es die dritte Einzelstrecke. Nach einem starken Rennen über 400 Meter Lagen, in dem der Elmshorner nur eine Hundertstel über seinem deutschen Rekord blieb, und einer Bestzeit über 200 Meter Freistil, ist ihm auch über 200 Meter Lagen ein gutes Rennen zuzutrauen.
4 x 200 Meter Freistil Frauen (mit Annika Bruhn, Isabel Gose, Leonie Kullmann und Marie Pietruschka)
Nachdem die Männer über 4 x 200 Meter Freistil am Mittwochmorgen im Finale den siebten Platz belegten, steht diese Strecke am Mittag bei den Frauen auf dem Programm. Das Team um Annika Bruhn und Isabel Gose, die bereits im Vorlauf über 200 Meter Freistil Bestzeiten ins Wasser brachten (Gose 1:56,80 Minuten, Bruhn 1:57,15) bekommt es mit starker Konkurrenz zu tun. Können die vier deutschen Frauen ihre Leistung abrufen, ist das Finale in Reichweite.