Donnerstag, 12. Dezember 2024

1.500 Meter in Weltrekordnähe | Märtens auf Rang fünf

Der Abschlusstag der Weltmeisterschaften hatte noch einmal einige spannende Finalrennen zu bieten. Die deutschen Farben vertraten Lukas Märtens, Ole Braunschweig und die Staffel über 4 x 100 Meter Freistil.

Frank Wechsel

Schon seit einigen Jahren haben die langen Beckenstrecken den Ruf, langweilig zu sein, abgelegt. Das bewies sich auch wieder im Finale über 1.500 Meter Freistil. Im Ziel waren es nur fünf Hundertstel, die den Weltmeister Ahmed Hafnaoui (14:31,53 Minuten) vom zweitplatzierten Bobby Finke trennten.

Zu Beginn des Rennens war es aber erst einmal Samuel Short, der nach dem Start in Führung ging und den Anschein machte, als wolle er die Strecke von vorn schwimmen. Sich so wirklich abzusetzen schaffte der Australier jedoch nicht, die Konkurrenten blieben dahinter nah beeinander in Lauerstellung. Einige Zeit hielt sich auch Lukas Märtens in der Gruppe, als Hafnaoui und Finke das Tempo dann verschärften, konnte der Deutsche allerdings nicht mitgehen. Es habe ihm ein wenig an Mut gefehlt, sagte Märtens später am Mikrofon des ZDF.

Entscheidung beim Zielanschlag

Auch Short musste die beiden Konkurrenten davonziehen lassen. Hafnaoui und Finke schwammen weiter Kopf an Kopf, lagen bis zur letzten Wende noch unter dem Weltrekord-Split. Am Ende waren es 51 Hundertstel, die der Tunesier über dem Weltrekord anschlug. Den dritten Platz hinter Finke sicherte sich Short nach 14:37,28 Minuten. Lukas Märtens kämpfte sich auf den letzten Metern noch einmal an Daniel Wiffen heran, konnte den Iren jedoch nicht mehr einholen. In 14:44,51 Minuten schwamm der Magdeburger auf den fünften Rang.

In seinem ersten Einzelfinale in Fukuoka schaffte Ole Braunschweig es nicht, seine Zeit aus dem Halbfinale noch einmal zu steigern. In 24,93 Sekunden über 50 Meter Rücken belegte der Berliner beim amerikanischen Doppelsieg von Hunter Armstrong (24,05 Sekunden) und Justin Ress (24,24 Sekunden) den achten Rang. Für Braunschweig ging es eine gute Stunde später erneut ins Wettkampfbecken. Gemeinsam mit Lucas Matzerath, Eric Friese und Joscha Salchow stand für ihn noch das Finale der Staffel über 4 x 100 Meter Lagen auf dem Programm. In 3:32,91 Minuten blieb das Quartett 0,8 Sekunden über der Vorlaufleistung. Während die Mannschaft aus den USA sich über das erste Staffelgold bei dieser WM freute, belegte das deutsche Team den achten Platz.

Meilutyte mit erneutem Weltrekord

Ein geteilter Weltrekord über 50 Meter Brust war Ruta Meilutyte nicht genug. Nachdem die Littauerin im Halbfinale mit der Bestleistung von Benedetta Pilato gleichgezogen hatte, steigerte sie sich im Finale noch einmal. 29,16 Sekunden benötigte die 26-Jährige für die Strecke, 14 Hundertstel weniger als noch in der Zwischenrunde am Samstag. 78 Hundertstel weniger als die Amerikanerin Lilly King (29,94 Sekunden), die sich mit der Silbermedaille ihre erste Einzelmedaille dieser WM sicherte. Auf den dritten Platz schwamm Pilato in 30,04 Sekunden. Knapp ihren Weltrekord aus dem Halbfinale verpasst hat Sarah Sjöström über 50 Meter Freistil. In 23,62 Sekunden schwamm sie eine Hundertstel langsamer als am Samstag, sicherte sich aber in überlegener Manier WM-Gold. Den zweiten Platz erschwamm sich die Australierin Shayna Jack, die die Wand nach 24,10 Sekunden berührte, nur fünf Hundertstel vor Yufei Zhang auf Rang drei.

Einen deutlichen Sieg für Summer McIntosh gab es auch über 400 Meter Lagen. Die Weltrekordhalterin zeigte am letzten Wettkampftag noch einmal ihre Stärke in allen vier Schwimmarten. Bis zur Hälfte des Rennens schaffte die Amerikanerin Katie Grimes es noch, der Kanadierin zu folgen, wendete nach 200 Metern eine Sekunde hinter der Führenden. Auf der folgenden Bruststrecke zog McIntosh jedoch davon und war nicht mehr einzuholen. In 4:27,11 Minuten beendete sie ihr letztes WM-Rennen 4,3 Sekunden vor Grimes, auf den dritten Platz schwamm Jenna Forrester in 4:32,20 Minuten.

Die Weltmeister am Sonntag:

  • 50 Meter Rücken Männer: Hunter Armstrong (USA) 24,05 Sekunden
  • 50 Meter Brust Frauen: Rute Meilutyte (Litauen) 39,16 Sekunden, Weltrekord
  • 1.500 Meter Freistil Männer: Ahmed Hafnaoui (Tunesien) 14:31,53 Minuten
  • 50 Meter Freistil Frauen: Sarah Sjöström (Schweden) 23,62 Sekunden
  • 400 Meter Lagen Frauen: Summer McIntosh (Kanada) 4:27,11 Minuten
  • 4 x 100 Meter Lagen Männer: USA 3:27,20 Minuten
  • 4 x 100 Meter Lagen Frauen: USA 3:52,08 Minuten
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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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