Jetzt gilt es: Die Deutschen Meisterschaften sind die letzte Qualifikationsmöglichkeit zu den Olympischen Spielen in Paris. Auf diesen Strecken könnte es aus Sicht der SWIM-Redaktion besonders spannend werden.
Vier Tage geht es in Berlin um schnelle Zeiten, Meistertitel und um Normen. Deutschlands schnellste Athletinnen und Athleten haben bei den nationalen Titelkämpfen die letzte Möglichkeit, sich für das Highlight des Jahres, die Olympischen Spiele, zu empfehlen. Außerdem werden nach den Titelkämpfen in der Hauptstadt die Staffelplätze für Paris vergeben. Es stehen also spannende Rennen an. Bei den Männern sind das in unseren Augen die spannendsten Rennen. Die Übersicht zu den Wettkämpfen der Frauen gibt es hier.
400 Meter Freistil: Alle Langstreckler zusammen
Vorlauf und Finale am 25. April
Olympia-Normzeit: 3:46,78 Minuten
Titelverteidiger: Sven Schwarz
Seit einigen Jahren sind die langen Freistilstrecken in Deutschland stark umkämpft und viele Athleten zeigen Leistungen, mit denen sie im internationalen Vergleich vorn dabei sind. Und sie alle stehen auch bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin auf der Starterliste, die letzte Chance auf den noch offenen Startplatz für die Olympischen Spiele ist eröffnet.
Der erste deutsche Startplatz für Paris ist bereits in den Händen von Lukas Märtens. Der Magdeburger sicherte sich bei der WM 2023 mit dem dritten Platz über diese Strecke schon früh das Olympiaticket, bei seinem Heimwettkampf in Magdeburg am vergangenen Wochenende setzte er sich in 3:41,98 Minuten an Platz drei der aktuellen Weltjahresbestenliste. Schneller waren bisher nur die beiden Australier Elijah Winnington (3:41,41 min) und Sam Short (3:41,64 min). In 3:42,81 Minuten schwamm auch Oliver Klemet in Magdeburg schneller als die geforderte Norm, nach aktuellem Stand hätte er den zweiten Startplatz sicher. Ob noch ein anderer Athlet schneller als 3:46,78 Minuten kraulen kann, wird sich am Donnerstag zeigen, wenn neben Märtens und Klemet auch Titelverteidiger Sven Schwarz (Bestzeit 3:45,92 Minuten), Florian Wellbrock (Bestzeit 3:44,35 Minuten) und der Olympiavierte von Tokio, Henning Mühlleitner (Bestzeit 3:43,67 Minuten), auf der Meldeliste.
200 Meter Schmetterling: Klenz gegen Thomasberger
Vorlauf und Finale am 27. April
Olympia-Normzeit: 1:55,78 Minuten
Titelverteidiger: Ramon Klenz
Es ist ein Duell, das schon lange schwelt: Ramon Klenz und David Thomasberger, der ehemalige deutsche Rekordhalter gegen den aktuellen Rekordhalter. Beiden Schwimmern ist die geforderte Normzeit zuzutrauen, schon allein, weil ihre persönlichen Bestzeiten darunter liegen (Thomasberger: 1:55,04 Minuten, Klenz: 1:55,76 Minuten). Thomasberger hatte die Qualifikation zu den Weltmeisterschaften zuletzt nur um wenige Hundertstel verpasst, sollte es bei den Deutschen Meisterschaften an diesem Wochenende nur etwas besser laufen, ist die geforderte Zeit möglich.
Klenz hat mit Olympia noch eine Rechnung offen. Wegen eines Autounfalls auf dem Weg zur Berliner Schwimmhalle konnte er bei der Tokio-Quali 2021 nicht seine volle Leistung abrufen. Der 25-Jährige, der nach seinem Wechsel nach Neukölln eine positive Leistungsentwicklung hingelegt hat, könnte es seinen Teamkollegen Ole Braunschweig und Angelina Köhler gleichtun und die Olympianorm auf seiner Paradestrecke unterbieten.
200 Meter Rücken: Spannender Kampf um die Startplätze
Vorlauf und Finale am 28. April
Olympia-Normzeit: 1:57,50 Minuten
Titelverteidiger: Lukas Märtens
Titelverteidiger Lukas Märtens hat die geforderte Paris-Zeit über seine Nebenstrecke bereits erzielt. Jetzt bleibt die spannende Frage, ob ein weiterer Athlet die geforderte Zeit schafft? Mit seiner Anfang April aufgestellten Bestzeit (1:58,01 Minuten) ist Cornelius Jahn lediglich eine halbe Sekunde von der Olympianorm entfernt und auch Christian Diener (Meldezeit 1:58,50 Minuten) sollte man nicht vorschnell abschreiben. Treten alle die drei Rückenschwimmer in Berlin gegeneinander an, verspricht das ein heißes Triell, bei dem sich der junge Jahn vielleicht von Märtens oder dem erfahrenen Diener zu einer neuen Bestzeit pushen lassen könnte.