Donnerstag, 18. April 2024

Das Supertool

Frank Wechsel / spomedis Der Schwimmerschnorchel ist ein tolles Tool für die Kraultechnik.

Der Schwimmerschnorchel unterscheidet sich von einem Tauchschnorchel durch seine Trageposition am Kopf und die Befestigung. Er sollte stramm an der Stirn anliegen und sich möglichst wenig nach links und rechts bewegen. Das Luftrohr verläuft über die Stirn nach oben. Mit diesem Tool braucht man sich beim Kraulschwimmen um die Körperrotation zum Atmen nicht zu kümmern. Stattdessen bleibt der Kopf auch beim Luftholen ruhig im Wasser liegen, was die Konzentration auf die Technikausführung der Armzüge deutlich erleichtert. Bis es mit dem Training reibungslos klappt, sind meist ein paar Einheiten nötig, denn das Ein- und Ausatmen durch den Schnorchel ist zunächst etwas ungewohnt. Deutlich einfacher geht es mit einer Nasenklammer.

Technikkontrolle

Den Schwimmschnorchel halten viele Trainer für das effektivste Hilfsmittel überhaupt, denn wann sonst bietet sich die Möglichkeit, sich einmal voll und ganz auf die Schwimm­züge zu fokussieren? Strecke ich die Arme nach dem Eintau­chen weit nach vorn? Stelle ich den Ellbogen wirklich an? Nutze ich die ganze Fläche aus Hand und Unterarm für den Vortrieb? Schau dir genau an, was du mit den Armen machst.

↘ 4 x 100 m Kraularme mit Pull-Buoy, Pause: 30 s
↘ 4 x 50 m (25 m Kraul­abschlag + 25 m Kraul), Pause: 20 s
↘ 3 x 200 m Kraul, GA1, Pause: 40 s

Technikübungen

Bei langsamen Technikübungen fällt das Atmen manchmal schwer. Bei den Übungen Hunde­paddeln oder Scheibenwischer muss der Kopf zum Beispiel sehr weit in den Nacken gelegt werden, was nicht angenehm ist. Mit dem Schwimmerschnorchel kannst du die ganze Bahn über in einer entspannten und gestreckten Position bleiben.

↘ 4 x 50 m (15 m Kraul + 20 m Scheibenwischer [Sculling] + 15 m Kraul), Pause: 15 s
↘ 2 x 100 m Kraulabschlag, Pause: 20 s
↘ 4 x 50 m Kraul, 2 Züge links und rechts im Wechsel, nur Unterwasserphase, Pause: 20 s

Frank Wechsel / spomedis Um sich an das Tool zu gewöhnen, sind meit ein paar Einheiten nötig.

Ausdauer

Auch längere Strecken und klassische Serien in der Grundlagenausdauer lassen sich mit Schnorchel schwimmen. Dabei ist es sinnvoll, hin und wieder Abschnitte ohne Schnorchel einzufügen, um Gelerntes gleich in die Gesamtlage zu übertragen.

↘ 800 m Kraul, GA1
↘ 12 x 100 m (3 x Kraul mit + 1 x Kraul ohne Schnorchel im Wechsel), GA1–2, Pause: 30 s
↘ 6 x 50 m (2 x GA1 + 1 x GA2 im Wechsel), Pause: 20 s

Beine

Trainer stehen auf Beinetraining mit lang gestreckten Armen ohne Brett, weil die Wasserlage dann natürlicher ist. Die einzige Schwierigkeit dabei, das Atmen mit über­strecktem Kopf, wird durch den Schwimmerschnorchel eliminiert.

↘ 4 x 25 m Kraulbeine gesteigert, Pause: 30 s
↘ 3 x 100 m Kraulbeine, Pause: 30 s
↘ 3 x 200 m Kraulbeine und Flossen, Pause: 35-45 s

Sauerstoffdefizit

Einige Schnorchel ermöglichen es, die Sauerstoffzufuhr zu begrenzen. Beim Arena­ Modell Pro gehören Gummiaufsätze zum Lieferumfang. Sie werden über den Schnorchel gestülpt und reduzieren die Luftzufuhr. Der Powerbreather erzielt denselben Effekt durch den Einsatz unterschiedlicher Membranen. Das Ziel: Der Athlet muss kräftiger atmen und mit weniger Sauerstoff auskommen, was interessante Trainingsoptionen bietet. Außerdem wird die Atemmuskulatur gestärkt.

↘ 5 x 200 m Kraul, GA1, Pause: 45 s
↘ 6 x 50 m Kraul, GA2, Pause: 60 s

Frank Wechsel / spomedis Auch Spitzenschwimmer wie Marius Kusch greifen im Training hin und wieder zum Schnorchel.
Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.