Sonntag, 28. April 2024

Köhler mit deutschem Rekord | Lukas Märtens schwimmt zu WM-Bronze

Gelungener Auftakt für das deutsche WM-Team im Becken. Über 400 Meter Freistil schwamm Lukas Märtens zu Bronze, Angelina Köhler überzeugte mit deutschem Rekord.

Frank Wechsel

Nach 3:42,20 Minuten durfte Lukas Märtens sich über die erste WM-Medaille für die deutschen Beckenschwimmer freuen. Über 400 Meter Freistil schwamm der Magdeburger in einem spannenden Rennen zu Bronze. Gold sicherte sich der Australier Samuel Short in 3:40,68 Minuten vor Ahmed Hafnaoui aus Tunesien in 3:40,70. Bald nach dem Start setzen sich Short und Hafnaoui nach vorne ab, lagen bis zur 350-Meter-Wende unter Weltrekord-Split. Auf der letzten Bahn mussten beide jedoch dem imaginären Gegner Paul Biedermann Tribut zollen, der bei der WM 2009 nach 3:40,07 Minuten anschlug.

Mit dem WM-Titel krönte sich am Ende Short, der nur zwei Hundertstel vor seinem Konkurrenten die Wand berührte. Dahinter entbrannte ein spannendes Rennen um Bronze, bei dem Lukas Märtens sich durchsetzte und die Anschlagmatte 1,38 Sekunden vor dem Viertplatzierten Guilherme Costa aus Brasilien berührte.

Titmus lässt der Konkurrenz keine Chance

Wenige Minuten nach dem Finale der Männer stand das 400-Meter-Freistil-Finale der Frauen an. Hier stand das lange erwartete Triell Katie Ledecky gegen Ariarne Titmus gegen Summer McIntosh im Fokus. Vom Start an ließ die Australierin Titmus nichts anbrennen und schwamm ihren Gegnerinnen regelrecht davon. An der letzten Wende lag Titmus noch knapp über dem Weltrekord, auf der letzten Bahn drehte sie noch einmal auf und schlug nach 3:55,38 Minuten in neuer Weltrekordzeit an. Katie Ledecky konnte das hohe Tempo ihrer Rivalin nicht mitgehen, sie gewann mit einem Rückstand von 3,35 Sekunden Silber, das Podium komplettierte Erika Fairweather aus Neuseeland in 3:59,59 Minuten. Das kanadische Talent McIntosh konnte ihre Leistungen nicht voll abrufen und schwamm am Ende in 3:59,94 Minuten auf Platz vier.

An ihre Vorleistungen nicht anknüpfen konnte auch Isabel Gose. Nachdem sie im Vorlauf in 4:03,02 einen neuen deutschen Rekord aufgestellt hatte, schwamm sie im Finale in 4:05,27 Minuten auf den siebten Platz.

Leon Marchand bricht Phleps-Weltrekord

Später im ersten Finalabschnitt wurde Michael Phelps, der als Kommentator für das amerikanische Fernsehen in Fukuoka ist, Zeuge, wie sein letzter Weltrekord fiel. Der junge Franzose Leon Marchand hatte bereits im Voraus der WM mit seinen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Im Finale über 400 Meter Lagen zeigte er sein volles Potenzial und ließ seinen Konkurrenten keine Chance. 1,34 Sekunden schneller als Phelps war der Franzose, als er nach 4:02,50 Minuten die Wand berührte. Bis zur Hälfte des Rennens schwamm Marchand noch im Bereich von Phelps Bestzeit, auf der Bruststrecke schwamm er dem Altmeister jedoch davon und ließ sich den Weltrekord von diesem Moment an nicht mehr nehmen. Als der Franzose schließlich anschlug, hielt es auch Phelps nicht mehr auf seinem Kommentatorenplatz, der Amerikaner jubelte seinem Nachfolger von den Rängen aus zu. Silber ging in 4:06,56 Minuten an Carson Foster aus den USA, das Podium komplettierte Daiya Seto in 4:09,41 Minuten.

Köhler mit deutschem Rekord

Über 100 Meter Schmetterling bewies Angelina Köhler, dass ihr Wechsel nach Berlin Früchte trägt. Nachdem die 22-Jährige im Vorlauf noch eine Hundertstel über ihrer Bestzeit angeschlagen hatte, steigerte sie sich im Halbfinale um nahezu zwei Zehntel auf 57,05 Sekunden. Damit zog Köhler nicht nur souverän in die Endrunde am Montag ein, ihren eigenen deutschen Rekord verbesserte sie damit um 17 Hundertstel. Schnellste Schwimmerin der Halbfinals war die Chinesin Yufei Zhang in 56,40 Sekunden.

Ebenfalls ins Finale schwamm Lucas Matzerath über 100 Meter Brust. In 58,75 Sekunden blieb der Wahl-Bochumer nur eine Hundertstel über seinem im Vorlauf aufgestellten deutschen Rekord und buchte sich somit Bahn fünf für das Finale. Schneller als der Deutsche war nur Haiyang Qiu aus China.

Staffel-Weltrekord für Australien

Zum Abschluss des Wettkampftags ging es in den Staffeln über 4 x 100 Meter Freistil zur Sache. Bei den Frauen schwamm das Team aus Australien vom Start an auf Weltrekordkurs und ließ sich diesen bis zum Ziel nicht mehr nehmen. In 3:27,96 Minuten erkämpfte das Team vor den USA (3:31,93 Minuten) und China (3:32,40 Minuten) WM-Gold. Kurze Zeit später legten die Männer nach. In einem knapperen Rennen als bei den Frauen setzte das Quartett aus Down Under in 3:10,16 Minuten gegen die Mannschaften aus Italien (3:10,49 Minuten) und den USA (3:10,81 Minuten) durch.

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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