Staffeln treiben Athletinnen und Athleten zu Höchstleistungen. Das bewies bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Melbourne Emma McKeon. Im Finale über 4 x 100 Meter Freistil startete die 28-Jährige als Schlussschwimmerin des australischen Quartetts. Hinter den USA und Kanada liegend übergab Meg Harris an die vierfache Olympiasiegerin.
Und McKeon fackelte nicht lang. Mit einer Gesamtzeit von 3:25,43 Minuten führte sie ihr Team zur Goldmedaille und zu einem neuen Weltrekord. Dabei unterboten die vier Frauen (Molly O’Callaghan, Maddy Wilson, Harris, McKeon) den bisherigen Weltrekord der Niederländerinnen um 1,1 Sekunden.
Erste Frau unter 50 Sekunden
Besonders beeindruckend war dabei die Einzelleistung von McKeon. Die 100 Meter legte sie in 49,96 Sekunden zurück, laut Datenbank von USA Swimming schneller als jemals eine Frau vor ihr. Keiner anderen Athletin gelang es bisher, 100 Meter Freistil unter 50 Sekunden zu schwimmen, weder in einer Staffel noch in einem Einzelrennen.
Die schnellsten Staffel-Splits
Name | Zeit | Ort |
---|---|---|
Emma McKeon (AUS) | 49,96 | Melbourne (2022) |
Cate Campbell (AUS) | 50,38 | Budapest (2019) |
Freya Anderson (GBR) | 50,44 | Budapest (2020) |
Cate Campbell (AUS) | 50,56 | Las Vegas (2019) |
Femke Heemskerk (NED) | 50,58 | Doha (2014) |
Emma McKeon (AUS) | 50,60 | Budapest (2019) |
Staffelsplits sind anders zu bewerten als Einzelrennen, da es vor allem beim Start Vorteile gibt. So kann der Absprung vom Block besser antizipiert werden als der Startpfiff beim normalen Startkommando. Während im Einzel Reaktionszeiten von etwa 0,60 Sekunden als schnell gelten, sind in der Staffel sogar Startzeiten von -0,03 Sekunden möglich. Bei diesem Wert liegt aktuell der Toleranzbereich bei automatischer Zeitmessung. Bis auf die Zeiten der Startschwimmerinnen und Startschwimmer werden Staffelleistungen nicht für Rekorde anerkannt. Der Weltrekord über 100 Meter Freistil liegt auf der Kurzbahn aktuell bei 50,25 Sekunden. Er wird gehalten von McKeons Landsfrau Cate Campbell. Es bleibt also spannend, was McKeon im Einzelrennen über 100 Meter Freistil leisten kann.