Seit Samstag laufen in Adelaide die australischen Olympia-Trials und die Schwimmerinnen und Schwimmer aus Down Under zeigten bereits an den ersten beiden Tagen eindrucksvoll, dass mit ihnen in Tokio zu rechnen ist. Mit teilweise überragenden Zeiten schwammen sich die australischen Stars in Favoritenrollen für die Spiele, die in rund sechs Wochen in Japan beginnen.
Allen voran setzte Kaylee McKeown mit Weltrekord über 100 Meter Rücken ein Ausrufezeichen hinter ihre Olympiaambitionen. In 57,45 Sekunden blieb die 19-Jährige 0,12 Sekunden unter der Bestmarke von Regan Smith. Die US-Amerikanerin mischt spätestens seit ihrem Weltrekord-Double über 100 und 200 Meter bei der WM 2019 das Rückenschwimmen auf. In Tokio könnte es über beide Strecken zum Duell McKeown und Smith kommen. Neben McKeown löste die zweifache Staffel-Olympiasiegerin Emily Seebohm das Ticket für die Spiele.
Titmus fordert Ledecky über 400 Meter
Wer dachte, Katie Ledeckys Siege in Tokio über 400, 800 und 1.500 Meter Freistil werden nur Formsache, hat nicht mit der jungen Ariarne Titmus gerechnet. Die 20-Jährige dominierte in Adelaide die 400 Meter Freistil mit ganz starken 3:56,90 Minuten. Sieben Sekunden betrug im Ziel ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Tasmin Cook. die in 4:04,10 Minuten immer noch eine Sekunde schneller war als die beste deutsche Schwimmerin in diesem Jahr (Isabel Gose, 4:05,19 min). Bereits bei der WM 2019 hatte Titmus Gold vor Ledecky geholt. Damals war die US-Amerikanerin allerdings gesundheitlich angeschlagen. Ledeckys Weltrekord steht seit fünf Jahren bei 3:56,46 Minuten. Die 24-Jährige wird die 400 Meter heute bei den US-Trials in Omaha schwimmen.
Ebenfalls dank starker Zeiten in Tokio dabei sind Emma McKeon (55,93 Sekunden über 100 Meter Schmetterling), Mitch Larkin (53,40 Sekunden über 100 Meter Rücken), Kyle Chalmers (1:45,48 Minuten über 200 Meter Freistil= sowie Brendon Smith (4:10,04 Minuten über 400 Meter Lagen).
Mack Horton muss zittern
Für Rio-Sieger Mack Horton wird es dagegen nach zwei verpatzten Chancen immer schwieriger, sich für Olympia zu qualifizieren. Über 400 Meter Freistil, Hortons Goldstrecke von 2016, reichte selbst die weltweit drittbeste Zeit (3:43,92 min) des Jahres nicht, weil Eli Winnington und Jack McLoughlin in 3:42,65 Minuten und 3:43,27 Minuten noch schneller waren. Auch über 200 Meter ist die Quali mit der sechstschnellsten Zeit im Finale (1:46,33 min) keineswegs sicher. Dem 25 Jahre alten Kritiker des Doping belasteten Chinesen Sun Yang bleiben in Adelaide jetzt noch die 800 Meter Freistil. Sein Start über 100 Meter dürfte er zu Trainingszwecken sein, über 1.500 Meter steht Horton nicht auf der Startliste.
Die australischen Trials werden noch bis zum 17. Juni fortgesetzt.