Donnerstag, 14. November 2024

Zwei Rennen, zwei Siege | Leonie Beck auch mit Neopren die Schnellste

Der Kurs ist klar: Schon nach zwei von fünf Rennen hat Leonie Beck beste Aussichten, den Open-Water-Weltcup für sich zu entscheiden.

Peter Jacob Leonie Beck ist gut in Form.

Im italienischen Golfo Aranci verbuchte Freiwasserschwimmerin Leonie Beck im zweiten Weltcup der Saison ihren zweiten Sieg. Diesmal setzte sich die Würzburgerin über zehn Kilometern im Zielsprint durch. Nach 1:56:17,40 Stunden hatte die 25-Jährige im Finish die größten Reserven und verwies die Italienerinnen Ginevra Taddeucci und Giulia Gabbrielleschi auf die Plätze zwei und drei. Vierte wurde knapp dahinter Lea Boy (Würzburg), die damit neben Beck für Deutschland bei der WM in Fukuoka antreten dürfte. Jeannette Spiwoks kam als Zwölfte ins Ziel, Celine Rieder wurde 16.

Nach dem warmen, aber windigen Auftakt in Ägypten, zeigte Beck bei Regenwetter und frischen 17 Grad Wassertemperatur im Norden Sardiniens ein taktisch kluges Rennen – man könnte auch sagen, sie spielte förmlich mit der Konkurrenz. Im Neoprenanzug schwimmend hielt sich die Olympia-Fünfte von Tokio zunächst weit hinten im Feld auf, um sich dann Runde um Runde nach vorn zu arbeiten. Beim ersten Zwischensprint nach zwei Kilometern ging Beck erst als 58. der 65 gestarteten Athletinnen durch, vier Kilometer weiter war sie immerhin schon 27. Danach schwamm sich Deutschlands derzeit beste Freiwasserschwimmerin noch weiter vor und schließlich führte sie das Feld als Erste auf die sechste und letzte Runde. Mit ihrer dominanten Rolle im bisherigen Weltcup zählt die WM-Zweite von 2022 auch dieses Jahr zum Kreis der Favoritinnen.

Klemet holt das WM-Ticket

Bei den Männern fehlte Olympiasieger Florian Wellbrock wegen einer leichten Erkältung, daher spitzte sich das Rennen aus deutscher Sicht auf eine Frage zu: Wer ergattert sich das begehrte WM-Ticket, um Ende Juli in Japan zusammen mit Wellbrock um die Medaillen zu schwimmen? Die Ausgangslage war nach dem Rennen in Ägypten klar. Oliver Klemet hatte sich dort mit Platz acht die beste Ausgangslage verschafft. Und der Frankfurter wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Als Dritter hielt Klemet die deutsche Konkurrenz auf Abstand und musste sich lediglich dem Ungar Kristof Rasovszky (1:47:17,60 Stunden) sowie Domenico Acerenza aus Italien knapp geschlagen geben. Rob Muffels, vor einer Woche im SWIM-Podcast noch voller Hoffnung, gewann zwar den Sprint des etwa 40-köpfigen Hauptfelds, war im internen Vergleich als Achter gegen Klemet aber chancenlos. Niklas Frach (13.) und Linus Schwedler (16.) erreichten mit der Muffels-Gruppe das Ziel, Ben Langner wurde 51. Über das endgültige WM-Team wird der DSV nun beraten.

Deutsche Staffel gewinnt

Beim Staffelrennen über 4 x 1,5 Kilometer war in Italien deutlich mehr Action im Wasser als noch vor zwei Wochen in Ägypten, als lediglich fünf Teams antraten. Diesmal waren gleich zwölf Staffeln vertreten, wobei die starken Freiwassernationen Deutschland, Frankreich und Italien jeweils zwei Quartette stellten, die das Resultat auch gehörig durcheinander wirbelten. Den Sieg sicherte sich schließlich nach 1:04:57,70 Stunden die deutsche Staffel in der Besetzung Boy, Beck, Klemet und Muffels. Der Magdeburger Muffels konnte sich in einem sehenswerten Zielsprint (Video unten) gleich zwei italienische Schlussschwimmer vom Leibe halten. Da weder der dritte Rang des italienischen B-Teams noch die dahinter ins Ziel kommende zweite deutsche Staffel in die Wertung kamen, holte sich Frankreich mit rund 30 Sekunden Rückstand den Bronzerang.

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Alle Ergebnisse vom Weltcup gibt es hier.

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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