Marco Koch hat beim Ironman Frankfurt seine erste Triathlon-Langdistanz erfolgreich ins Ziel gebracht. Der frühere Brustschwimmer benötigte für die 226 Kilometer weniger als 10 Stunden.
Als Brustschwimmer war Marco Koch Weltmeister und Weltrekordler – am Sonntag bewies er, dass er es auch nach seinem Karriereende noch sportlich drauf hat. Beim Ironman Frankfurt legte der 35-Jährige die Distanz von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen in beachtlichen 9:48:15 Stunden zurück. Damit blieb er deutlich unter der von vielen ambitionierten Triathleten anvisierten 10-Stunden-Marke. Den Sieg am Main sicherte sich der norwegische Profi Kristian Blummenfelt mit neuem Streckenrekord von 7:25:57 Stunden.
Vor seinem Start hatte Koch gesagt, er sei aufgeregter als bei einem WM-Finale. „Wenn beim Schwimmen etwas schiefläuft, dann braucht man vielleicht ein paar Sekunden länger. Hier kann es auch eine Stunde länger dauern.“ Hier könnt ihr euch das ganze Video-Interview ansehen.
Krampf und Stolz
Einen Tag nach dem Rennen war er schon ein „bisschen“ stolz darauf, den Ironman geschafft zu haben, auch wenn „ziemlich viel schiefgelaufen“ sei, so Koch auf Anfrage von SWIM.DE. Schon nach dem Schwimmen habe er Krämpfe im Oberschenkel bekommen und dann sei ihm auch noch ein Malheur beim Radfahren passiert. „Mir ist ein Pad von meinem Auflieger abgebrochen“, so Koch, der sich danach nicht mehr so aerodynamisch über seinen Lenker beugen konnte. „Die letzten 50 Kilometer musste ich improvisieren.“
Das Laufen sei dann insgesamt wieder besser gewesen, auch wenn er viel gehen musste. „Die Krämpfe wurden immer schlimmer.“ In seiner Altersklasse 35–39 belegte Koch den 30. Platz, insgesamt wurde er 138. von mehr als 2.000 Teilnehmern.
Bestzeit im Wasser
Einen ganz besonderen Triumph ließ sich der Weltmeister über 200 Meter Brust von 2015 nicht nehmen: In 51:23 Minuten erzielte er die beste Schwimmzeit aller Altersklassen-Athleten. Nur einige Profis waren noch etwas schneller unterwegs. Die 180 Radkilometer legte er danach in 4:47:38 Stunden zurück, für den abschließenden Marathon am Mainufer benötigte er bei Temperaturen von 30 Grad Celsius 3:58:47 Stunden. Und wann ist das nächste Rennen? „Ich bin unsicher, ob ich das noch mal machen werde.“
Marco Koch hatte schon am Ende seiner Schwimmkarriere viel auf dem Rad trainiert und einige Triathlons absolviert. Inzwischen ist er als Schwimmtrainer aktiv und arbeitet in dieser Funktion auch mit Ironman-Weltmeisterin Laura Philipp zusammen. Gemeinsam mit ihr absolvierte er dieses Jahr ein Trainingslager auf Mallorca, das er auch für die eigene Rennvorbereitung nutzte.