Dreieinhalb Monate vor den Weltmeisterschaften in Japan lassen die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer mit Weltklassezeiten in Magdeburg aufhorchen.
Beim „Gothaer & Friends“-Pokalschwimmen in der Elbeschwimmhalle überzeugten vor allem die Lokalmatadoren aus der Trainingsgruppe von Bernd Berkhahn. Florian Wellbrock und Lukas Märtens katapultierten sich mit ihren Leistungen sogar an die Spitze der Weltjahresbestenliste. Und nicht nur die beiden Freistilspezialisten lassen in Japan auf WM-Medaillen hoffen.
Über 200 Meter und 400 Meter Freistil schlug Märtens bereits nach 1:45,79 bzw. 3:43,32 Minuten an. Schneller als der 21-Jährige war dieses Jahr noch keiner. Auch Teamkollege und Olympiasieger Wellbrock setzte seinen Namen zweimal an die Spitze der aktuellen Weltrangliste. Er absolvierte die 800 Meter Freistil in 7:48,06 und die 1.500 Meter Freistil in 14:40,18 Minuten. Wie stark diese Zeiten bereits zu diesem frühen Saisonzeitpunkt sind, zeigt dieser Vergleich: Märtens war mit seiner 400-Meter-Zeit schneller als Ahmed Hafnaoui bei seinem Olympiasieg in Tokio, Wellbrock hätte bei den Spielen über 1.500 Meter Silber gewonnen. Im Schatten der beiden Aushängeschilder erzielte auch der Frankfurter Oliver Klemet über 800 Meter eine Zeit, die ihn momentan zur WM bringen würde. Ob seine 7:51,38 Minuten aber tatsächlich für einen Start in Fukuoka ausreichen, werden die nächsten Wochen zeigen. Denn auch Märtens und der Hannoveraner Sven Schwarz können solche Zeiten schwimmen – und starten dürfen bei der WM nur zwei Athleten pro Nation.
Köhler fast so schnell wie Wenk
Fest mit der WM (14. bis 30. Juli) planen, konnte auch Isabel Gose bereits vor diesem Wochenende. Als WM-Finalistin von Budapest über 200, 400 und 800 Meter Freistil ist sie über diese Strecken vornominiert. In Magdeburg blieb die 20-Jährige nun zusätzlich über 1.500 Meter Freistil in 16:04,98 Minuten unter der WM-Norm. „Ich bin die 1500 Meter bislang nicht so oft geschwommen und muss noch Erfahrungen sammeln, aber Chancen auf gute Platzierungen sehe ich auch auf dieser Strecke“, sagte Gose. Stark schwamm auch Sprinterin Angelina Köhler, die in 57,86 Sekunden Alexandra Wenks deutschen Rekord über 100 Meter Schmetterling nur um 0,16 Sekunden verpasste.
Noch bis zum 23. April können sich die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer mit Topzeiten für die WM empfehlen. Schon am Wochenende werden es die nächsten beim Qualification Meet in Eindhoven versuchen.