Mittwoch, 27. November 2024

Zu wenig Kontrollen | Viele Schwimmerinnen und Schwimmer wurden vor Olympia nicht auf Doping getestet

Knapp vier Monate nach den Olympischen Spielen in Paris hat die Internationale Test-Agentur ITA interessante Details zu den Dopingkontrollen vor den Spiele bekannt gegeben.

dreamstime.com (Konstantinbolotin) Pflichtübung: Nicht nur Medaillengewinner müssen zur Dopingkontrolle.

Es sind erschreckende Zahlen, die die Internationale Test-Agentur ITA vor wenigen Tagen veröffentlicht hat. Demnach wurden 67 Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner von Paris in den Monaten vor den Olympischen Spielen nicht auf Dopingsubstanzen kontrolliert. Konkret heißt es, dass 10,3 Prozent der 10.700 Athletinnen und Athleten im letzten halben Jahr vor Beginn der Spiele am 26. Juli „überhaupt nicht getestet wurden“. Hinzu kommt, dass weitere 13,4 Prozent zwar überprüft wurden, jedoch „nicht gemäß den Empfehlungen“. Insgesamt wurden damit mehr als 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Spiele im Vorfeld gar nicht oder nicht ausrechnend analysiert. Dabei halten Experten Dopingtests in den letzten Wochen und Monaten vor einem Großevent für besonders sinnvoll. „Verbesserungen in den Test-Planungen sind weiterhin erforderlich“, zitiert die Sportschau aus dem Abschlussbericht.

Schwimmen, das von der ITA als eine von 14 Hochrisiko-Sportarten gehandelt wird, stach wegen einer Zahl besonders hervor. 152 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in den sechs Monaten vor Paris nicht getestet. Das entspricht 18 Prozent aller Schwimmerinnen und Schwimmer. Vielleicht eine positive Randnotiz: Eine Medaille holten die Ungetesteten nicht.

In Deutschland wurde viel getestet

Während in 15 Ländern sechs Monate vor Olympia überhaupt keine Tests durchgeführt wurden, steht Deutschland in dieser Kategorie stark da. Laut ITA gab es im 430-Athleten-Team nur ein einziges Mitglied, das in diesem Zeitraum nicht mindestens einmal geprüft wurde. Ähnlich gute Werte erzielten mit den USA und China die beiden stärksten Nationen im Medaillenspiegel. Vor allem die Chinesen standen wegen 23 positiv getesteter Schwimmerinnen und Schwimmer im Jahr 2021 besonders im Fokus. Deutlich schlechter schnitten Australien und Neuseeland ab, wo 60 bzw. 40 Athletinnen und Athleten vor Paris nicht kontrolliert wurden. Beide Nationen stellen wie auch Großbritannien und Frankreich ungetestete Medaillengewinner.

Insgesamt wurden vor Paris 31.896 Tests durchgeführt und 40 potenzielle Olympia-Athleten erwischt. Aus der Zeit während der Spiele wurden bisher fünf Dopingfälle bekannt. Alle Proben wurden für spätere Analysen eingefroren.

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.