Freitag, 19. April 2024

Florian Wellbrock verbessert deutschen Rekord um mehr als zehn Sekunden

Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto Florian Wellbrock gewinnt mit deutschem Rekord EM-Gold in Kasan.

In seiner ersten echten Kurzbahnsaison macht Florian Wellbrock ernst. Im EM-Finale über 1.500 Meter Freistil schwamm der Magdeburger in 14:09,88 Minuten zu EM-Gold und ließ dabei seinen Dauerrivalen Gregorio Paltrinieri aus Italien mehr als drei Sekunden hinter sich. Von Beginn an setzten sich die beiden an die Spitze und schwammen ein nahezu einsames Rennen. Schnell war klar, dass der Sieg nur über sie gehen würde. Auf den letzten 250 Metern zog Wellbrock das Tempo an und setzte sich Meter um Meter von seinem Konkurrenten ab.

Mit seiner Endzeit verpasste der 24-Jährige den Weltrekord von Paltrinieri nur um 1,82 Sekunden. Den deutschen Rekord von Jan Wolfgarten aus der Ära der Hightech-Anzüge (14:20,44 Minuten) unterbot Wellbrock aber deutlich. Fast elf Sekunden schwamm er schneller als Wolfgarten, der mit dieser Zeit 2009 in Istanbul Kurzbahn-Europameister geworden war. „Es war ein sehr hart und ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Ich komme dem Weltrekord immer näher“, sagte Wellbrock. Paltrinieri erklärte nach dem Rennen: „Zum Glück kommen die besten Langstreckenschwimmer aus Europa. Es macht immer Spaß gegen sie anzutreten. Mit einer 14:13er-Zeit habe ich heute nicht gerechnet. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das sehr schnell für mich. Mal sehen, was bei der WM passiert.“

Für eine zweite deutsche Medaille über 1.500 Meter sorgte Sven Schwarz, der in 14:26,24 Minuten zu Bronze schwamm. Der Hannoveraner stellte damit einen neuen deutschen Altersklassenrekord für 19-Jährige auf. Der vorherige Rekordhalter, kein Geringerer als Wellbrock, schwamm in dem Alter 14:33,46 Minuten. „Mit diesem Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Ich bin sehr glücklich“, sagte Schwarz.

Giorgio Scala / Deepbluemedia / Insidefoto Das Podest über 1.500 Meter Freistil: Florian Wellbrock gewinnt Gold vor Gregorio Paltrinieri und Sven Schwarz.

Zweites Finale für Braunschweig

Über 100 Meter Rücken schaffte Ole Braunschweig den Einzug ins Finale. Der Neuköllner steigerte seine Zeit aus dem Vorlauf um 37 Hundertstel auf 50,75 Sekunden und schaffte damit als Achter den Sprung in die nächste Runde. Schnellster Schwimmer der Halbfinals war Kliment Kolesnikov (49,15 Sekunden). Am Mittwoch triumphierte der Russe schon über die halbe Distanz. Lena Grabowski gewann über 200 Meter Rücken die erste Medaille für das österreichische Team in Kasan. Beim Sieg der Niederländerin Kira Toussaint (2:01,26 Minuten) schwamm Grabowski in 2:04,74 Minuten hinter Margherita Panziera (Italien, 2:02,05 Minuten) zu Bronze.

Sjöström holt Gold und Bonze

Mit nur einer Hundertstel Vorsprung sicherte sich die Polin Alicja Tchorz in 57,82 Sekunden über 100 Meter Lagen den Sieg vor Maria Kameneva aus Russland. Mit nur knapp 30 Minuten Pause nach dem Halbfinale über 100 Meter Freistil sicherte sich Sarah Sjöström in 58,05 Sekunden die Bronzemedaille. Nach dem Titel über 50 Meter Freistil ist das bereits die zweite Medaille der Schwedin in Kasan.

Die Europameister am Donnerstag:

200 Meter Rücken Frauen: Kira Toussaint (NED) 2:01,26
50 Meter Freistil Männer: Szebasztian Szabo (HUN) 20,72
200 Meter Schmetterling Frauen: Svetlana Chimrova (RUS) 2:04,97
100 Meter Lagen Frauen: Alicja Tchorz (POL) 57,82
1.500 Meter Freistil Männer: Florian Wellbrock (GER) 14:09,88
100 Meter Brust Männer: Nicolo‘ Martinenghi (ITA) 55,63
4 x 50 Meter Lagen Frauen: Russland 1:44,19

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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