Samstag, 20. April 2024

Florian Wellbrock schwimmt in Rekordzeit zu WM-Silber über 800 Meter Freistil

FINA

In einem spannenden und bis zum Ende offenen Rennen hat Florian Wellbrock seine erste Medaille bei der WM in Budapest gewonnen. Über 800 Meter Freistil schwamm der Magdeburger in 7:39,63 Minuten auf den zweiten Platz. Schneller als Wellbrock war nur Olympiasieger Bobby Finke (USA / 7:39,36 Minuten). Den dritten Platz sicherte sich der Ukrainer Mykhailo Romanchuk in 7:40,05 Minuten.

Das Rennen erinnerte an die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr. Das Quartett, das die Plätze eins bis vier belegt hatte, zeigte auch in Budapest ein packendes Rennen. Wellbrock, der in Tokio das Nachsehen hatte und auf dem vierten Platz landete, hielt Paltrinieri und Romanchuk mit seiner letzten Bahn (26,82 Sekunden) in Schach, dem schnellen Schlusssprint Finkes (25,93 Sekunden) hatte er allerdings nichts entgegenzusetzen. Nach 16 Bahnen in der Duna-Arena berührte der Amerikaner die Wand 27 Hundertstel vor dem Deutschen, der mit der Silbermedaille seine erste 800-Meter-Medaille bei einer WM gewann. „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe mich im ersten Moment ein bisschen geärgert, dass ich Gold verloren habe, obwohl die Zeit sehr, sehr schnell war“, sagte Wellbrock nach seinem Rennen. In 7:39,63 Minuten holte er sich seinen deutschen Rekord zurück, den er im Frühjahr an seinen Trainingskollegen Lukas Märtens verloren hatte. „Aber dennoch bin ich mit dem deutschen Rekord sehr zufrieden. Es hat über die 800 Meter noch nie so gut geklappt wie heute, und ich glaube, ich war auch sehr dicht am Europarekord von Gregorio dran. Das müsste so eine halbe Sekunden gewesen sein, aber es ist dennoch ein super Einstand.“ Der Europarekord liegt bei 7:39,27 Minuten, Paltrinieri stellte die Bestmarke bei den Weltmeisterschaften 2019 in Gwangju auf.

Drei Sekunden vor dem Feld

Einen Weltrekord gab es am Dienstagabend über 200 Meter Schmetterling. Bei seiner Heim-WM bewies Kristof Milak erneut, dass er eine Klasse für sich ist. In 1:50,34 Minuten war der Titelverteidiger schneller als jemals zuvor und verbesserte seinen eigenen Weltrekord um 39 Hundertstel. Schon nach der ersten Hälfte war klar, dass der Sieg nur über den Ungarn gehen würde. Nach 100 Metern wendete Milak nach 51,89 Sekunden und hatte seine Konkurrenten bereits um mehr als zweieinhalb Sekunden distanziert, nach der kompletten Distanz waren es sogar 3,03 Sekunden. Silber sicherte sich der Franzose Leon Marchand in 1:53,37 Minuten, den dritten Platz belegte Tomoru Honda aus Japan in 1:53,61 Minuten.

„Ich habe mich hier solide präsentiert“

Deutsche Beteiligung im Finalabschnitt gab es auch über 50 Meter Brust. In 27,10 Sekunden blieb Lucas Matzerath knapp über seiner Bestzeit aus dem Halbfinale (26,99 Sekunden) und beendete sein Rennen auf dem sechsten Platz. „Ich habe mich hier solide präsentiert, dafür dass ich eigentlich nur für die Staffeln nominiert wurde. Ich habe auf jeden Fall gezeigt, dass ich auch bei den Einzelstarts mit mir rechnen lassen kann“, sagte der Frankfurter, der in Bochum trainiert. In Abwesenheit von Titelverteidiger Adam Peaty, der die kurzen Bruststrecken seit 2014 dominierte, gewann der Amerikaner Nic Fink den Weltmeistertitel in 26,45 Sekunden vor Nicolo Martinenghi (Italien / 26,48 Sekunden) und seinem Teamkollegen Michael Andrew (26,72 Sekunden).

Im Finale über 200 Meter Freistil konnte Isabel Gose sich nicht mehr steigern. Nachdem die Magdeburgerin im Halbfinale nur wenige Hundertstel über ihrer Bestzeit geblieben war, schlug sie heute nach 1:57,38 Minuten auf dem achten Platz an. „Ich bin nicht so zufrieden, aber es ist okay. Ich habe eigentlich schon nicht damit gerechnet, ins Finale zu kommen, jetzt bin ich Achtschnellste der Welt, das ist auch okay“, sagte die 20-Jährige. Zuletzt gab es 2011 deutsche Beteiligung in einem 200-Meter-Freistil-WM-Finale der Frauen, damals durch Silke Lippok. Ebenfalls auf den achten Platz schwamm die gemischte Staffel über 4 x 100 Meter Lagen. Ole Braunschweig, Anna Elendt, Angelina Köhler und Rafael Miroslaw benötigten schlugen beim Sieg der US-Staffel (3:38,79 Minuten) nach 3:46,64 Minuten an.

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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