Showdown in der Hauptstadt! Bei den Berlin Swim Open kämpft die nationale Spitze ein letztes Mal um die Qualifikation zu den Weltmeisterschaften 2023. Über 1.500 Meter Freistil sind fünf Athleten unter 15 Minuten gemeldet.
Florian Wellbrock ist als WM-Medaillengewinner von 2022 über die beiden längsten Freistil-Strecken im Becken schon für die WM im Juli 2023 qualifiziert, wer das Rennen um den zweiten Startplatz macht, entscheidet sich aber erst beim letzten Qualifikationswettkampf. Den Platz bekommt, wer die vom Deutschen Schwimm-Verband gesetzte Norm unterbietet, gelingt das mehr Athleten als es Startplätze gibt, entscheidet die schnellste Zeit.
Über 1.500 Meter Freistil ist das der Fall. Neben dem Wellbrock schwammen Lukas Märtens, Sven Schwarz und Oliver Klemet bereits schneller als die geforderten 15:00,99 Minuten. Im Finalabschnitt am Freitag in Berlin treffen die Konkurrenten allesamt aufeinander, es ist also ein schnelles Rennen zu erwarten, bei dem keiner sich die Butter vom Brot nehmen lassen will. Mit Mykhailo Romanchuk ist ein fünfter Athlet in Berlin über die 1.500 Meter am Start, der in der Lage ist, Weltklassezeiten ins Wasser zu bringen und das Rennen mitzubestimmen. Als Ukrainer ist der Olympiazweite von Tokio jedoch keine Konkurrenz um den noch offenen WM-Startplatz.
Ähnlich sieht es über 800 Meter Freistil aus. Auch hier treffen die gleichen fünf Schwimmer aufeinander, hinzu kommt mit Henning Mühlleitner der Olympia-Vierte über die 400-Meter-Distanz. Im Qualifikationszeitraum schwammen bisher nur der schon für die WM gesetzte Wellbrock, Schwarz und Klemet unterhalb der Norm, in Berlin wird Märtens erstmals in diesem Jahr über diese Strecke ins Renngeschehen eingreifen. Ebenso wie bei der längeren Strecke wird sich erst nach einem vermutlich schnellen und spannenden Rennen entscheiden, wer den Zuschlag für Japan bekommt.
Entscheidung über die Staffeln
Doch nicht nur auf den langen Freistil-Strecken geht es in Berlin um WM-Normen, die deutsche Spitze hat sich in den vergangenen Wochen intensiv auf die Rennen in der Hauptstadt vorbereitet. Über 200 Meter Schmetterling schrammte David Thomasberger am vergangenen Wochenende nur um wenige Hundertstel an der geforderten Zeit vorbei, nun wird er einen neuen Angriff wagen. Über die halbe Strecke hat Angelina Köhler die WM-Norm bereits beim Qualifikationswettkampf in Magdeburg unterboten. Bei den Wettkämpfen in ihrer Wahlheimat Berlin wird sie versuchen, sich noch einmal zu steigern und auch über 100 Meter Freistil und 50 Meter Freistil und Schmetterling schnelle Zeiten ins Wasser zu bringen. Auch die bereits für die WM gesetzte Isabel Gose ist für Berlin gemeldet, für sie geht es über 200 Meter Freistil darum, sich mit ihrer Zeit für die Staffel zu empfehlen. Damit die Staffeln überhaupt in Japan starten dürfen, müssen die vier besten Zeiten über die Staffelstrecken in Summe schneller sein als die geforderte WM-Norm. Wer letzten Endes dann in der Staffel auf den Startblock steigen darf, richtet sich danach, wer in der Gesamtwertung aus Vorlauf und Finale der oder die vier Schnellsten sind.
Die Wettkämpfe der Berlin Swim Open 2023 werden im Livestream übertragen. Die Veranstaltung ist nicht nur Qualifikationswettkampf für die Weltmeisterschaften, sondern auch für die U23-Europameisterschaften in Dublin und die Junioren-Europameisterschaften.