Knapp zwei Jahre nach der Diagnose Leukämie hat die junge Japanerin Rikako Ikee die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in ihrer Heimat geschafft. Über 100 Meter Schmetterling setzte sie sich bei den japanischen Meisterschaften in 57,77 Sekunden gegen ihre nationale Konkurrenz durch und blieb 0,15 Sekunden unter der Normzeit für einen Platz in der 4×100-Meter-Lagen-Staffel.
Bei den Olympischen Spielen 2016 belegte Ikee mit 16 Jahren den fünften Platz über 100 Meter Schmetterling, 2018 gewann sie bei den Asian Games sechs Goldmedaillen und wurde als erste Frau MVP der Veranstaltung. Bis zu ihrer Leukämie-Diagnose im Februar 2019 galt Ikee als große Medaillenhoffnung für die Olympischen Spiele, dann bremste die Krankheit sie in ihrer Leistungsentwicklung. In ihrer Heimat wurde sie durch den Schicksalsschlag noch bekannter. Im Herbst 2020 gehörte Ikee zu einer Delegation, die die olympische Schwimmaarena in einer feierlichen Zeremonie offiziell einweihte.
Olympia 2024 als Ziel
„Ich habe nie geglaubt, dass ich die 100 Meter gewinnen kann“, sagte Ikee nach dem Rennen, “ Ich war nicht so selbstbewusst wie bei der Qualifikation vor fünf Jahren und dachte ich könnte erst in ferner Zukunft gewinnen.“ Eigentlich hatte sie nach ihrer Erkrankung erst die Spiele in Paris 2024 anvisiert.
Mit ihrem Comeback nach nur zwei Jahren hat das japanische Talent einen Platz in den Herzen vieler Schwimmer und Schwimmfans auf der Welt. Der japanische Filmemacher Hirokazu Koreeda hat mit in einem Kurzfilm bei ihrer Rückkehr ins Wasser begleitet.