Fotofinish nach 5:24 Stunden: Nahezu zeitgleich berührten Lea Boy, Freiwasser-Olympiasiegerin aus Tokio, Ana Marcela Cunha und die niederländische 10-Kilometer-Weltmeisterin Sharon van Rouwendaal die Anschlagmatten im Ziel der längsten Schwimmstrecke bei den Weltmeisterschaften in Budapest. Gewissheit über die Platzierungen gab es erst nach Auswertung des Zielfotos. Gold ging an die Brasilianerin Cunha (5:24:15,0 Stunden), dahinter wurde es noch einmal spannend. In der Zeitlupe im Livestream sah es so aus, als hätten van Rouwendaal und Boy gleichzeitig die Hände an der Matte, die Auswertung sprach aber schließlich für die Deutsche. 0,1 Sekunden vor der in Magdeburg bei Bernd Berkhahn trainierenden Niederländerin gewann Boy die Silbermedaille nach 5:24:15,2 Stunden im warmen Lupa See. Elea Linka, die zweite deutsche Schwimmerin im Feld, schlug nach einem couragierten Rennen nach 5:25:36,7 Stunden auf dem sechsten Platz an.
Von Beginn an schwammen die beiden Deutschen in der Spitze mit. Linka übernahm lange die Führungsarbeit, bis sie das hohe Tempo auf den letzten Kilometern nicht mehr mitgehen konnte und den Kontakt abreißen ließ. Das Führungsquartett mit Boy, Cunha, van Rouwendaal und der Italienerin Barbara Pozzobon bog gemeinsam auf die entscheidenden Meter im Zielkanal ein, Cunha lag zu Beginn er letzten Meter noch klar vorn, doch van Rouwendaal und Boy holten auf. Am Ende hatte Cunha die Hand einen Moment vor Boy und van Rouwendaal an der Anschlagmatte und revanchierte sich damit für die 10 Kilometer am Vortag. Dort war es die Niederländerin, die sich die Goldmedaille sicherte, Cunha schwamm über 10 Kilometer hinter der Deutschen Leonie Beck auf den Bronzerang. Auch Lea Boy war über 10 Kilometer schon im Einsatz, sie beendete das Rennen auf Platz acht. Pozzobon konnte dem hohen Tempo im entscheidenden Moment nicht folgen und ging leer aus.
Waschburger verpasst die Top Ten
Im Rennen der Männer verpasste Andreas Waschburger auf dem elften Platz den Sprung in die Top Ten, Ben Langner belegte bei seinem ersten WM-Rennen dahinter den 13. Platz. Beide hatten lange in der Spitzengruppe agiert, hatten der Temopverschärfung der Führenden auf den letzten Kilometern jedoch nichts entgegenzusetzen. Den WM-Titel sicherte sich nach 5:02:21,5 Stunden der Italiener Dario Verani, der damit den 25-Kilometer-Hattrick des Franzosen Axel Reymond (5:02:22,7 Stunden) verhinderte. Reymond sicherte sich 2017 und 2019 WM-Gold über die längste Freiwasserstrecke. 13,9 Sekunden nach dem Goldmedaillengewinner kam Peter Galicz ins Ziel. Der Ungar komplettierte das Podium.