Durch den goldenen Abschluss durch Lea Boy hat das deutsche Freiwasser-Team das erfolgreichste EM-Abschneiden seit acht Jahren gefeiert. Die Würzburgerin gewann am Sonntag nach 4:53:57,0 Stunden den Marathon über 25 Kilometer dank einer beeindruckenden Tempoverschärfung vier Kilometer vor dem Ziel. Boy sprengte dabei das Feld und setzte sich sukzessive nach vorn ab. Bis zum Ziel schwamm die 21-Jährige mehr als eine Minute Vorsprung auf Lara Grangeon aus Frankreich und die Italienerin Barbara Pozzobon heraus, die am Ende die Plätze zwei und drei belegten.
Letztes Gold durch Angela Maurer
„Ich freue mich natürlich riesig über meinen ersten EM-Titel“, sagte Boy nach dem ersten deutschen EM-Erfolg in dieser Disziplin seit 2006 durch Angela Maurer. „Ich bin von Anfang an immer an Position eins oder zwei geschwommen und habe relativ viel Führungsarbeit gemacht, was aber für mich in der Situation besser war, da ich da ein bisschen lockerer mein Tempo schwimmen konnte. Mir war zwischendurch etwas kalt, aber dann kam zum Glück die Sonne raus.“ Drei Minuten nach Boy erreichte Elea Linka aus Barsbüttel als starke Sechste das Ziel mit der zweiten Verfolgergruppe. Die Essenerin Jeanette Spiwoks hielt einige Zeit vorn mit, gab das Rennen bei kühlen 17,5 Grad Wassertemperatur im Lupa-See dann aber vorzeitig auf.
Reymond siegt – Waschburger darf nicht starten
Bei den Männern setzte sich im Schlussspurt der Franzose Axel Reymond durch. Nach 4:35:59,8 Stunden verwies der zweifache 25-Kilometer-Weltmeister den Italiener Matteo Furlan um fünf Sekunden auf den Silberrang. Bronze holte wenig später der Russe Kirill Abrosimov. Der einzige deutsche Teilnehmer, Niklas Frach, wurde mit zehn Minuten Rückstand 13. Der mehrfache EM-Medaillengewinner Andreas Waschburger aus Saarbrücken konnte nicht antreten, weil er vor seiner geplanten Abreise nach Budapest positiv auf Corona getestet wurde. Zwar habe ein zweiter PCR-Test ein negatives Ergebnis gebracht, dennoch entschied das DSV-Team, den erfahrenen Langstreckenschwimmer nicht starten zu lassen. „Die bestehende Quarantäne und die Möglichkeit, dass ich vor Ort doch nochmal positiv getestet werde, sind zu riskant- für mich und für die gesamte Nationalmannschaft“, schreibt Waschburger auf Instagram. „Es ist einfach nur hart, nicht starten zu dürfen – gerade wegen Corona sind viele Wettkämpfe ausgefallen. Ich hatte mich für die 25 Kilometer gut vorbereitet und mich auf das Rennen gefreut.“
Mit drei Medaillen (Gold durch Lea Boy über 25 Kilometer, Silber mit dem Team über 5 Kilometer und Bronze durch Florian Wellbrock über 10 Kilometer) schnitt das DSV-Freiwasserteam in Sachen Edelmetall besser ab als 2018 in Glasgow und 2016 in Hoorn.
EM-Bilanzen seit 2008 (Freiwasser)
Jahr | Ort | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
2021 | Budapest | 1 | 1 | 1 | 3 |
2018 | Glasgow | - | 2 | 1 | 3 |
2016 | Hoorn | - | 2 | - | 2 |
2014 | Berlin | 1 | 2 | 3 | 6 |
2012 | Piombino | - | 3 | 1 | 4 |
2011 | Eilat | 1 | 2 | 1 | 4 |
2010 | Budapest | 1 | 1 | 1 | 3 |
2008 | Dubrovnik | 1 | 3 | 3 | 7 |