Sollte der Weltschwimmverband Fina nicht von seiner Linie abweichen, russische und belarussische Sportler bei internationalen Veranstaltungen unter neutraler Flagge starten zu lassen, wird kein deutsches Team an den Weltmeisterschaften im Mai in Budapest teilnehmen. Das soll DSV-Präsident Marco Troll in einem internen Schreiben an die Athleten und Trainer mitgeteilt haben. Laut FAZ schreibt Troll, dass er davon ausgehe, diese Entscheidung sei im Sinne der Aktiven und Trainer und finde deren Unterstützung.
Gemeinsam auf die Fina einwirken
„Der DSV kann nicht an den Weltmeisterschaften in Budapest (18. Juni – 03. Juli) teilnehmen, wenn der Weltverband FINA die Teilnahme von russischen und belarussischen Athlet*innen ermöglicht, auch unter neutraler Flagge hielten wir das derzeit nicht für das richtige Zeichen. Wir haben uns bereits direkt an die FINA gewandt und diese Position zum Ausdruck gebracht“, heißt es in dem Schreiben. Gemeinsam mit weiteren europäischen Nationalverbänden und dem europäischen Verband LEN wolle man nun auf die Fina einwirken. „Wir hoffen dabei natürlich, dass wir als Europa stark genug sind, um die aktuelle Positionierung der FINA zu ändern. Damit wären wir dann in der Lage, an der WM teilzunehmen,“ schreibt Toll, der zusätzlich auch Vizepräsident der LEN ist, weiter. Anders als der Weltverband hat der europäische Schwimmverband russische und belarussische Athletinnen und Athleten von Wettkämpfen ausgeschlossen.
Mit der Entscheidung reagiert der Deutsche Schwimm-Verband auch auf einen Erlass des Bundesinnenministeriums (BMI). Vergangenen Mittwoch teilte das Ministerium mit, Wettkampfreisen nicht mehr zu unterstützen, wenn Athletinnen und Athleten aus Russland oder Belarus am Start sind. Nach aktuellem Stand würde das auch die Weltmeisterschaften im Mai in Budapest betreffen.