Nach Ende des Qualifikationszeitraums und der Nominierungssitzung des Deutschen Schwimm-Verbands steht fest: Elf Schwimmerinnen und Schwimmer werden die Nationalfarben bei den Weltmeisterschaften in Budapest vertreten. „Unser WM-Team ist zahlenmäßig zwar etwas kleiner als in vorherigen Jahren, aber trotzdem nicht weniger schlagkräftig“, sagt DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann. „Wir haben uns im Qualifikationszeitraum über fünf deutsche Rekorde und auch Jahresweltbestzeiten freuen können.“ Erst vergangene Woche kraulten Lukas Märtens und Rafael Miroslaw zu neuen Bestzeiten, Anna Elendt schwamm Anfang April in den USA bereits zu neuen nationalen Bestmarken. Für sie gehe es jetzt darum, die Vorleistungen auch auf internationaler Bühne zu bestätigen. Die WM findet vom 18. Juni bis zum 3. Juli 2022 in der ungarischen Hauptstadt statt.
Zu den Medaillenkandidaten der deutschen Mannschaft gehört auch Florian Wellbrock. Der Freiwasser-Olympiasieger von Tokio wird über 800 und 1.500 Meter Freistil an den Start gehen. Auf die Wettkämpfe verzichten wird in diesem Jahr hingegen seine Frau Sarah Wellbrock, die als Olympiadritte über 1.500 m Freistil den Startplatz eigentlich schon vorher sicher hatte. „Bei mir steht in diesem Jahr die Vollendung meines Jura-Studiums mit dem Staatsexamen im Fokus“, sagt sie. Danach wolle sie sich aber wieder voll auf den Sport fokussieren. „Das klare Ziel ist Paris 2024.“
Das WM-Team 2022
Name | Strecken |
---|---|
Isabel Gose | 400 m Freistil, 800 m Freistil |
Anna Elendt | 100 m Brust |
Angelina Köhler | 4 x 100 m Lagen mixed |
Rafael Miroslaw | 100 m Freistil, 200 m Freistil |
Lukas Märtens | 200 m Freistil, 400 m Freistil, 800 m Freistil, 1.500 m Freistil |
Henning Mühlleitner | 400 m Freistil |
Florian Wellbrock | 800 m Freistil, 1.500 m Freistil |
Ole Braunschweig | 4 x 100 m Lagen |
Lucas Matzerath | 4 x 100 m Lagen |
Eric Friese | 4 x 100 m Lagen |
Joscha Salchow | 4 x 200 m Freistil |
Blick auf Paris 2024
Insgesamt neun Aktiven war es gelungen, in der Qualifikationsphase Normzeiten für die Weltmeisterschaften zu unterbieten. Unter ihnen auch Sven Schwarz und Oliver Klement. Dass beide nicht zum WM-Team gehören liegt daran, dass Wellbrock und Märtens über 800 Meter Freistil schneller waren und somit die beiden Startplätze für das deutsche Team bekamen. Mit elf Athletinnen und Athleten ist das DSV-Team für Budapest das kleinste der vergangenen Jahre. 2019 in Gwangju/Korea starteten 30 Schwimmerinnen und Schwimmer, in Budapest 2017 waren es 14.
Bei den Staffeln wurden im Qualifikationszeitraum nur die Normen für die 4 x 100 Meter Lagen und 4 x 200 Meter Freistil der Männer unterboten, eine dritte deutsche Staffel wird es in Budapest dennoch geben. Um die gemischten 4 x 100 Meter Lagen besetzen zu können, wurde Angelina Köhler zusätzlich nominiert. „Unser Ziel ist, diese neue olympische Staffeldisziplin so zu fördern, dass bis zu den Spielen in Paris eine weitere Finalteilnahme entsteht“, sagt Hansmann. Eine reine Frauenstaffel wird in Budapest nicht an den Start gehen.
Kleinste WM-Team im Becken seit der Premiere 1973. Wenn man jetzt noch die Aktiven von der Magdeburger Trainingsgruppe abzieht, dann sieht das aus DSV-Sicht noch trüber aus …