Neoprenanzüge zum Schwimmen gibt es viele, doch nicht jedes Modell kommt für jeden Athleten infrage. Was du vor dem Kauf beachten solltest.
Die Freigewässer in Deutschland werden wärmer, doch bei Wassertemperaturen um und bei 20 Grad Celsius setzen viele Schwimmerinnen und Schwimmer lieber noch auf einen Neoprenanzug. Die schwarze Gummipelle hält den Körper warm und macht zusätzlich schnell. Das liegt am Auftrieb fördernden Material und den guten Gleiteigenschaften. Vor allem schwächere Schwimmer können davon profitieren. Durch das Auftriebsplus erzielen sie eine ähnlich gute Wasserlage wie bessere Schwimmer.
Während Neoprenanzüge im Triathlon zur Standardausrüstung gehören, können oder wollen sich viele Schwimmer mit den bis zu 1.000 Euro teuren Wetsuits nicht anfreunden. Manche Puristen halten die Anzüge für komplett überflüssig. Ihrer Meinung nach gehöre es zur Disziplin Freiwasserschwimmen, mit allen Bedingungen klarzukommen. Und dazu zählten neben Wellen, Wind und schlechter Sicht eben auch sehr kalte oder sehr warme Wassertemperaturen. Bei Traditionsveranstaltungen wie dem Ärmelkanalschwimmen darf zum Beispiel nur in Badehose oder Badeanzug geschwommen werden.
Neo bis 18 Grad erlaubt
Mit steigender Popularität des Freiwasserschwimmens reagierte der Weltverband World Aquatics (damals noch FINA) vor einigen Jahren. Seit 2017 ist das Tragen eines Neoprenanzugs bei offiziellen Events unter bestimmten Umständen sogar vorgeschrieben. Die zunächst gültige Regel, dass der Neoprenanzug bei Wassertemperaturen zwischen 16 und 18 Grad optional ist, wurde 2022 gekippt. Seit 1. Januar 2023 gilt:
Zur Bestimmung der Temperatur heißt es im Reglement: „Die Wassertemperatur muss am Wettkampftag, zwei Stunden vor dem ersten Start, in der Mitte des Kurses oder der Strecke in einer Tiefe von 0,4 m gemessen werden. Die Messung muss in Anwesenheit des Schiedsrichters und des Sicherheitsbeauftragten erfolgen. Das Ergebnis der Messung ist vor Wettkampfbeginn den Sportlern bekannt zu geben.„
Nun ist die Auswahl an Neoprenanzügen gewaltig, denn zu den bekannten Schwimmausrüstern wie Arena, Speedo, Decathlon oder Zaosu gesellen sich Wetsuit-Spezialisten, deren Namen bei Triathleten einen guten Klang haben. Hier seien die Marken Sailfish, Orca oder Deboer genannt. Fast alle Anbieter haben Einsteigermodelle zwischen 150 und 400 Euro im Sortiment. Wie bereits erwähnt, erreichen die Preise der Topmodelle inzwischen den vierstelligen Bereich. Bei dieser Investition sollte eine Anschaffung gut durchdacht sein.