Zwei Tage lang wurde erneut vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS über die Dopingsperre von Sun Yang verhandelt. Das Urteil soll bis Ende Juni verkündet werden, sagte ein Sprecher des Gerichts. Aus Sicht des Chinesen käme ein positives Ergebnis damit gerade noch rechtzeitig: Denn sollte das Urteil zugunsten des 29-Jährigen ausfallen, dürfte der dreimalige Olympiasieger doch noch an den Spielen in Tokio teilnehmen.
Letzte Chance für Sun Yang
Der Prozess um den chinesischen Schwimmstar zieht sich bereits mehrere Jahre. Im September 2018 zweifelte Yang bei einer unangekündigten Dopingkontrolle die Ausweisdokumente der Kontrolleure an. Daraufhin ließ er die bereits abgegebene Probe mit einem Hammer zerstörten. Für diesen Vorgang wurde Sun Yang im Februar 2020 als Wiederholungstäter vor dem CAS zu einer achtjährigen Sperre verurteilt, die vermutlich das Ende seiner Karriere bedeutet hätte. Dann wurde es kurios. Der Prozess ging in eine neue Runde, weil das Schweizer Bundesgericht den leitenden CAS-Richter als befangen gegenüber dem chinesischen Volk erklärte. Er hatte sich auf Twitter gegen das Verzehren von Hunden in China ausgesprochen.
Der neue CAS-Prozess fand in einer Onlinesitzung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es ist wohl die letzte Möglichkeit für Sun Yang, bei den Olympischen Spielen in Tokio an den Start gehen zu können. In Rio hatte er vor fünf Jahren Gold über 200 Meter Freistil und Silber über 400 Meter Freistil geholt.