Durch ihren neunten Platz im 10-Kilometer-Rennen der WM 2019 hat Leonie Beck ihr Ticket für Tokio seit fast zwei Jahren sicher. In der Vorbereitung auf die Spiele fehlt allerdings die Praxis. Nur ein Rennen der Marathon World Series konnte dieses Jahr stattfinden. In Doha wurde die Würzburgerin Vierte. Danach startete sie im Mai bei der EM in Budapest. Dort wurde sie im Neoprenanzug Fünfte über 5 Kilometer und holte anschließend Silber mit dem Team. Auf das wichtige 10-Kilometer-Rennen musste Leonie Beck verzichten, weil es ihr an dem Tag nicht gut ging.
Leonie, wie zufrieden bist du mit deinen Wettkampfergebnissen und was stimmt dich optimistisch für dein Rennen über 10 Kilometer in Tokio? Mit meinen Rennen bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Ich habe leider einige Fehler gemacht, bin aber optimistisch, dass ich diese noch abstellen kann.
Bisher in dieser Serie:
Celine Rieder: “Das wird bestimmt ein Megaevent”
Marius Kusch: “Die wichtigsten Tage sind die, an denen es schwerfällt”
Marco Koch: “Ich bin dieses Jahr noch kein richtiges 200-Meter-Rennen geschwommen”
Du hast bereits Olympiaerfahrung, in Rio bist du über 800 Meter Freistil im Becken angetreten. Ist die Herangehensweise für dich die gleiche wie vor fünf Jahren oder musst du dich auf das Freiwasser anders vorbereiten? Die Vorbereitung im Training ist nahezu gleich, ich trainiere weiterhin im Becken und schwimme viele Kilometer. Jedoch sind die Wettkämpfe im Freiwasser ganz anders, es herrschen immer wieder andere Bedingungen, an die man sich anpassen muss. Im Becken hat man immer seine eigene Bahn mit 26 Grad warmen Wasser, wodurch die Herangehensweise doch unterschiedlich ist.
Dass du international ganz vorn mithalten kannst, hast du oft bewiesen. Mit welcher Taktik wirst du die 10 Kilometer schwimmen, um bis zum Schluss vorn dabei zu sein? Meine Taktik lautet, so wenig Fehler wie möglich zu machen 😉
Top 12, Top 5 oder Medaille: Mit welchem Ziel fliegst du nach Tokio? Mein Ziel in Tokio ist es, den Tag meines Lebens zu haben. Dafür gebe ich alles. Da die Top Ten beim Qualifikationsrennen in Gwangju 2019 innerhalb weniger Sekunden angeschlagen hat, denke ich, dass jede Schwimmerin die Chance hat, Olympiasiegerin zu werden.
Das Wasser in Tokio könnte 30 Grad erreichen. Was bedeutet das für dich und dein Rennen? Ich muss viel trinken und mir die Kräfte gut einteilen.
Kurzfragen
Was ist deine erste Olympiaerinnerung? Das war 2012, als wir Thomas Lurz in London an der Rennstrecke angefeuert haben.
Welche Sportarten möchtest du in Tokio sehen? Wasserspringen, Basketball, Skateboarding und viele mehr.
Welche Sportlerin oder welchen Sportler würdest du gern im Olympischen Dorf treffen? Nyjah Huston und die amerikanischen Basketballer.
Wie hast du die deine Olympia-Quali gefeiert? Mit einem gemeinsamen Essen mit der Trainingsgruppe, Familie und Freunden.
Hast du ein besonderes Startritual? Getränk und Gel zu mir nehmen und dann noch mal konzentrieren.