Donnerstag, 25. April 2024

Elena Semechin freut sich über Para-Premiere bei Deutschen Meisterschaften

Ralf Kuckuck / DBS

Das gab es in der 139 Jahre langen Historie von Deutschen Schwimmmeisterschaften noch nie: Erstmals werden dieses Jahr Wettbewerbe für Para-Schwimmerinnen und Para-Schwimmer in die Titelkämpfe integriert. Zu dieser längst überfälligen Premiere kommt es bei den 133. Deutschen Meisterschaften, die vom 23. bis 26. Juni im Rahmen von „Die Finals“ stattfinden werden. Das Großereignis mit 14 Sportarten soll aufwendig von ARD und ZDF übertragen werden.

Paralympicssiegerin Elena Semechin freut sich über die gemeinsamen Wettkämpfe. „Ich finde es großartig, wenn bei den Finals alle Sportler zusammen an den Start gehen“, sagte die 28-Jährige zu SWIM.DE. „So bekommen die Zuschauer auch mal die Möglichkeit, alle Sportarten und Disziplinen gleichzeitig zu sehen. Das macht es umso spannender.“ Laut Ausschreibung können die Para-Schwimmer am Samstag über 100 Meter Brust und 50 Meter Freistil sowie am Sonntag über 100 Meter Freistil und 100 Meter Rücken teilnehmen. Wie ernst es den Verantwortlichen im DSV mit der Inklusion ist, oder ob die Integration der Para-Rennen in die DM eine einmalige Sache aufgrund der Finals ist, wird sich wohl erst in den nächsten Jahren zeigen.

Chemo nach der WM

Ob Semechin eine Woche nach den Para-Weltmeisterschaften auf Madeira in Berlin antreten kann, ist allerdings fraglich. Für die sehbehinderte Brustschwimmerin steht nach der WM zunächst ein weiter Zyklus ihrer Chemotherapie an. „Das dauert etwa fünf Tage“, sagt Semechin. „Wenn ich mich bis zum Wochenende von der Chemo erholen sollte, werde ich versuchen mitzuschwimmen. Bei diesem Ereignis möchte man einfach dabei sein.“

Semechin wurde wenige Wochen nach ihrer Goldmedaille in Tokio ein Tumor aus dem Kopf entfernt. Trotz mehrerer Chemotherapien nahm die erfolgreiche Schwimmerin Anfang April an den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin teil, wo sie zweimal auf das Podest für die nationale Wertung kam. Die OP habe sie “dankbar” gemacht, sagte Semechin damals Berliner Medien. Und eine neue Lust auf das Leben geweckt.

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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