Welt- und Europameisterschaften stehen 2022 im internationalen Wettkampfkalender. Die Qualifikation für die Jahreshöhepunkte findet für die DSV-Athleten in zwei Phasen statt. Beim ersten Qualifikationswettkampf am Wochenende in Magdeburg fielen bereits erste Normen für die EM in Rom. Einem Schwimmer gelang es sogar, eine der noch härteren WM-Normen zu unterbieten.
Über 1.500 Meter Freistil blieb Oliver Klemet in 14:58,33 Minuten unter der vom DSV geforderten Zeit (15:00,25 Minuten) für die Weltmeisterschaften 2022 in Japan. Direkt qualifiziert ist der Frankfurter damit aber noch nicht. Denn mit Florian Wellbrock ist der erste Startplatz über diese Strecke schon besetzt und das zweite WM-Ticket bekommt, wer in der gesamten Qualifikationsphase die Norm unterbietet und dabei die schnellste Zeit anbietet. „So habe ich mir das nach meinem ersten Höhentrainingslager gewünscht. Ich konnte mich gut an Florian orientieren. Es war abgesprochen, dass er nicht gleich zu Beginn voll davonzieht“, sagte der 19-jährige Klemet nach der gelungenen Vorstellung. Wellbrock selbst ließ sich den Sieg in 14:50,81 Minuten nicht nehmen. Der Magdeburger ist durch seinen vierten Platz bei Olympia schon für die Titelkämpfe gesetzt.
Lukas Märtens stark über 200 Meter Rücken
Mit starken Zeiten trumpfte Wellbrocks Vereinskollege Lukas Märtens auf. Über 200 Meter Rücken blieb der Olympiateilnehmer in 1:57,54 Minuten deutlich unter der Norm für die Europameisterschaft. Die Qualizeit für die WM verpasste er um vier Hundertstel. Bei seinem Sieg ließ Märtens keinen geringeren als Olympiastarter Christian Diener (1:59,69 Minuten) hinter sich. „Ich bin früher im Nachwuchsbereich ja auch schon schnell Rücken geschwommen, nach Olympia haben wir es nun wieder vermehrt im Training eingebaut. Wir wollten uns das ja immer als Alternative offenhalten, aber dass nach zwei Jahren Pause gleich so die Bombe platzt, habe ich nicht erwartet“, sagte Märtens. „Jetzt ärgert es mich fast, dass die vier Hundertstel nicht auch gleich noch gefallen sind. Aber ich denke, das schaffe ich noch.“ Über 200 Meter Freistil verpasste der Magdeburger die WM-Norm um 61 Hunderstel, qualifizierte sich aber in starken 1:46,91 Minuten für die Europameisterschaften. Auch über die doppelte Strecke blieb er in 3:47,40 Minuten unter der EM-Norm.
EM-Qualifikanten in Magdeburg
Name | Strecke | Zeit |
---|---|---|
Lukas Märtens | 200 m Freistil | 1:46,91 |
200 m Rücken | 1:57,54 | |
Isabel Gose | 200 m Freistil | 1:58,32 |
Zoe Vogelmann | 400 m Lagen | 4:42,64 |
Ole Braunschweig | 100 m Rücken | 54,17 |
Angelina Köhler | 100 m Schmetterling | 58,72 |
Nach dem Qualifikationswettkampf in Magdeburg dürfen Märtens (200 Meter Freistil und 200 Meter Rücken), Isabel Gose (200 Meter Freistil), Zoe Vogelmann (400 Meter Lagen), Ole Braunschweig (100 Meter Rücken) und Angelina Köhler (100 Meter Schmetterling) bereits mit Starts bei den Europameisterschaften planen. Außerdem sind die Olympiafinalisten Florian Wellbrock, Sarah Köhler (1.500 Meter Freistil und 800 Meter Freistil), Isabel Gose und Henning Mühlleitner (400 Meter Freistil) für die internationalen Meisterschaften im kommenden Jahr gesetzt. Alle weiteren Startplätze für die EM und WM werden erst nach Ende der Qualifikationsphase im April vergeben. Sven Schwarz (800 Meter Freistil, EM), Celine Rieder (800 Meter Freistil und 1.500 Meter Freistil, EM) und Oliver Klemet (1.500 Meter Freistil, WM) können also trotz unterbotener Normen noch nicht sicher sein, dass sie 2022 bei den Meisterschaften dabei sind. Zwei Startplätze erhält jede Nation pro Strecke bei den Weltmeisterschaften, bei den Europameisterschaften sind es drei.