Ein Jahr nach den Olympischen Spielen in Tokio zieht es die internationale Schwimmelite erneut nach Japan. Vom 13. bis zum 29. Mai finden in Fukuoka die Weltmeisterschaften statt. Vier deutsche Talente haben bereits vor Beginn der eigentlichen Qualifikationsphase die ersten Startplätze sicher. Die Olympiafinalisten Isabel Gose (400 Meter Freistil), Sarah Köhler, Florian Wellbrock (beide 800 und 1.500 Meter Freistil) und Henning Mühlleitner (400 Meter Freistil) sind für die Weltmeisterschaften gesetzt.
Ein Startplatz pro Strecke im Dezember
Zwei Startplätze hat jede Nation bei den Weltmeisterscahften. Auf Strecken, auf denen der erste Startplatz noch nicht vergeben ist, bekommen die DSV-Schwimmerinnen und Schwimmer noch im Dezember die Möglichkeit, sich zu qualifizieren. Wer beim Qualifikationswettkampf vom 10. bis zum 12. Dezember in Magdeburg die Qualifikationsnorm unterbietet und auf den ersten Platz schwimmt, darf mit der Reise nach Japan planen. Sollten zwei Sportler unter der geforderten Norm bleiben, wird trotzdem nur ein Startplatz vergeben. Alle weiteren WM-Tickets werden nach einem zweiten Qualifikationsfenster vom 25. März bis zum 12. April vergeben. Hier zählt dann die schnellste Zeit aus beiden Qualifikationsphasen. Das heißt, dass auch Sportler, die im Dezember schon die Norm unterboten haben, da aber auf dem zweiten Platz geschwommen sind, den WM-Startplatz bekommen können.
Staffelquali nur in Phase zwei
Staffelplätze werden nur in der zweiten Qualifikationsphase vergeben. Dafür werden auf den relevanten Strecken die Vorlauf- und Finalzeit bei einem Wettkampf addiert. Ausschlaggebend ist dann, wer in Summe die schnellsten Zeiten ins Wasser gebracht hat. Damit eine Staffel überhaupt bei der WM starten darf, müssen alle vier Einzelzeiten in Summe schneller sein als die geforderte Normzeit.
DSV-Normen für die Weltmeisterschaften 2022
Frauen | Strecke | Männer |
---|---|---|
24,65 | 50 m Freistil | 21,95 |
53,55 | 100 m Freistil | 48,25 |
1:57,10 | 200 m Freistil | 1:46,20 |
4:07,00 | 400 m Freistil | 3:46,30 |
8:25,65 | 800 m Freistil | 7:49,50 |
16:02,30 | 1.500 m Freistil | 15:00,25 |
1:06,70 | 100 m Brust | 59,40 |
2:23,85 | 200 m Brust | 2:09,55 |
59,90 | 100 m Rücken | 53,70 |
2:10,00 | 200 m Rücken | 1:57,50 |
57,70 | 100 m Schmetterling | 51,60 |
2:09,10 | 200 m Schmetterling | 1:55,55 |
2:11,25 | 200 m Lagen | 1:57,65 |
4:41,40 | 400 m Lagen | 4:12,10 |
3:39,20 | 4 x 100 m Freistil | 3:14,10 |
7:56,00 | 4 x 200 m Freistil | 7:09,55 |
4:00,50 | 4 x 100 m Lagen | 3:34,85 |
3:46,35 | 4 x 100 m Lagen mixed | 3:46,35 |
Die geforderten Zeiten für die Weltmeisterschaften 2022 unterscheiden sich oft nur um wenige Zehntel von den Normen für die Olympischen Spiele in Tokio. Bei den Frauen über 1.500 Meter Freistil ist das aber nicht so, für die WM werden 16:02,30 Minuten gefordert – 13,7 Sekunden schneller als für einen Start in Tokio. Über 200 Meter Brust muss für die WM-Qualifikation ein deutscher Rekord her. 2:23,85 Minuten sind gefordert, die nationale Bestmarke von Jessica Steiger liegt bei 2:25,00 Minuten. Auch die Männer müssen über 400 Meter Lagen schnell sein. Reichten für die Olympischen Spiele noch 4:15,00 Minuten, müssen für die WM 4:12,10 Minuten geschwommen werden, nur zwei Hunderstel langsamer als Jacob Heidtmann bei seinem deutschen Rekord. Langsamer dürfen hingegen die Frauen über diese Strecke sein. Mit 4:41,40 Minuten ist die Norm drei Sekunden langsamer als die Olympianorm (4:38,40 Minuten).