Die Olympischen Spiele sind das größte Sportevent der Welt. Wir haben einige Fakten gesammelt, die du bestimmt noch nicht kennst.
Der schnelle Bart
Mark Spitz gewann 1972 bei den Olympischen Spielen in München sieben Goldmedaillen, alle in Weltrekordzeit. Und auch optisch war der Amerikaner auffällig. Während andere Schwimmer sich schon damals möglichst glatt rasierten, ließ er sich einen Schnurrbart stehen. Als russische Trainer Spitz nach einem Training gefragt haben, weshalb er diesen denn trage, soll der damals 22-Jährige geantwortet haben, dass der Bart das anströmende Wasser teile und er deswegen eine höhere Kopflage habe. Inspiriert davon trugen alle russischen Schwimmer bei den Weltmeisterschaften im Jahr darauf einen Schnauzbart.
Der G.O.A.T ohne Medaille
Kein Sportler hat mehr olympische Medaillen als Michael Phelps. Insgesamt 28-mal stand der heute 39-Jährige auf dem Podest, davon 23-mal ganz oben. Doch auch ein Ausnahmesportler wie Phelps ging bei seinen ersten Olympischen Spielen leer aus. 2000 in Sydney startete er mit 15 Jahren als jüngster männlicher Schwimmer im US-Team seit 68 Jahren. Über 200 Meter Schmetterling erreichte er im Finale den fünften Platz, fünf Monate später brach er erstmals den Weltrekord über diese Strecke.
Die erste Erste
In 1:22,2 Minuten gewann Sarah Frances Durack 1912 in Stockholm Gold über 100
Meter Freistil. Die Australierin ist damit erste Schwimm-Olympiasiegerin. 1896, 1900, 1904 und 1908 war Frauen die Teilnahme untersagt.
Geteilte Freude
Im Wasser ist Schwimmen ein Einzelsport und (außer bei Staffeln) kämpfen Schwimmer für sich. Doch hinter ihnen steht immer ein Team, das gemeinsam mit ihnen Woche für Woche auf den großen Tag hinarbeitet – und sich am Ende auch gemeinsam mit den Athleten über Erfolge freut. 2021 in Tokio ließ Trainer Dean Boxall seinen Emotionen freien Lauf. Auf der Tribüne rastete der Australier förmlich aus, als sein Schützling Ariarne Titmus über 400 Meter Freistil Olympiagold gewann und damit in Weltrekordzeit keine Geringere als US-Amerikanerin Katie Ledecky hinter sich ließ.
Unentschieden?
Bei den Spielen in München 1972 schlugen Gunnar Larsson aus Schweden und der US-Amerikaner Tim McKee über 400 Meter Lagen zeitgleich nach 4:31,98 Minuten an. Um den Sieger zu ermitteln, überprüften die Schiedsrichter die Zeiten genauer und stellten fest, dass der Schwede zwei Tausendstel schneller war als sein Konkurrent. Larsson durfte sich also über olympisches Gold freuen, McKee erhielt Silber. Später stellte man bei einer Vermessung des Beckens jedoch fest, dass die Bahnen der beiden Schwimmer nicht gleich lang waren. McKee musste drei Millimeter mehr zurücklegen. Was unbedeutend klingt, könnte den Zeitunterschied von zwei Tausendstel ausgemacht haben. Seitdem werden beim Schwimmen nur noch Hundertstel berücksichtigt.
Im Wasser und darauf
Der hawaiianische Königssohn Duke Kahanamoku gewann zwischen 1912 und 1924 dreimal Olympiagold und zusätzlich zwei Silbermedaillen. Er gilt nicht nur als Vorreiter des heutigen Kraulstils, sondern auch als Begründer des modernen Wellenreitens.
Brust oder Delfin
Schmetterling ist die jüngste aller Schwimmarten, erst 1953 wurde der Stil als Abgrenzung vom Brustschwimmen eingeführt und gab 1956 sein olympisches Debüt in Melbourne. Diese Abgrenzung wurde notwendig, nachdem der amerikanische Trainer David Armbruster in den 1930er-Jahren erkannt hatte, dass das Vorbringen der Arme über Wasser weniger Widerstand verursachte. Schaut man sich Videos dieser Zeit an, lassen sich verschiedene Schwimmstile erkennen, alle beim Brustschwimmen.