Etwa drei bis vier Züge vor der dem Ende der Bahn passen Schmetterlingsschwimmer ihre Zuglänge an, um so perfekt wie möglich an die Wand zu kommen. Die nötige Erfahrung dafür holen sich die Athleten im täglichen Training und bei ihren vielen Wettkämpfen. Dass das selbst dem erfolgreichsten Schwimmer nicht immer gelingt, zeigte Caeleb Dressel im Olympiafinale über 100 Meter Schmetterling. Sowohl bei der 50-Meter-Wende und noch stärker beim Zielanschlag glitt der US-Sprinter viel zu lange Richtung Wand – trotzdem reichte die Gesamtperformance zum dritten Dressel-Gold in Tokio und einen neuen Weltrekord: 49,45 Sekunden! Fünf Hundertstel schneller als bei seinem WM-Erfolg 2019 in Südkorea.
Vielleicht lag es daran, dass Dressel über seine Paradestrecke stärker gefordert wurde als jemals zuvor in einem großen Rennen, denn 200-Meter-Sieger Kristof Milak bot dem Superstar einen harten Fight. Auf der zweiten Bahn machte der Ungar Zug um Zug Boden gut und schwamm am Ende fast auf einer Höhe mit Dressel. Das Ergebnis: In 49,68 Sekunden schwamm Milak das erste Mal unter der 50 Sekunden und neuen Europarekord. Bronze sicherte sich Noe Ponti aus der Schweiz. Es ist bereits die zweite Medaille für die Eidgenossen in Tokio nach dem dritten Platz von Jeremy Desplanches über 200 Meter Lagen.
100 m Schmetterling, Männer
31. Juli 2021, Tokyo Aquatics CentrePlatz | Name | Zeit |
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1 | Caeleb Dressel (USA) | 49,45 |
2 | Kristof Milak (Ungarn) | 49,68 |
3 | Noe Ponti (Schweiz) | 50,74 |
4 | Andrej Minakov (ROC) | 50,88 |
5 | Jakub Majerski (Polen) | 50,92 |
Matthew Temple (Australien) | 50,92 | |
7 | Luiz Carlos Martinez (Guatemala) | 51,09 |
8 | Josif Miladinov (Bulgarien) | 51,49 |