Florian Wellbrock (Olympiasieger): „Für mich persönlich ist das mein Sommermärchen heute. Ich denke, insgesamt kann die Abteilung Freiwasserschwimmen sehr zufrieden sein. Gestern hat Leonie Beck über die 10 Kilometer auch den starken fünften Platz geholt und ich heute zum Abschluss nochmal für alle eine Goldmedaille. Das Ziel war eine Medaille. Auf Gold habe ich tatsächlich nicht spekuliert. Aber ich habe schon gemerkt, dass die ersten Runden für mich sehr locker waren und wenn ich nach hinten geguckt habe, habe ich gesehen, dass die anderen so ein bisschen Probleme hatten. Ich habe gehofft, dass die mehr mit dem warmen Wasser zu kämpfen haben als ich. Und ich glaube, das hat es in der letzten Runde jetzt auch gemacht. Vielleicht habe ich diesen kleinen Dämpfer über 800 Meter gebraucht, um heute so stark wiederzukommen.“
Kristof Rasovszky (Silber, 10 Kilometer): „Nach dem Frauenrennen hatte ich eigentlich zwei langsame Runden zu Beginn erwartet. Dass die beiden Deutschen nach der ersten Runde vorn waren, hat mich überrascht. Ich habe mich entschieden, die Verfolgung aufzunehmen, dabei aber meinen Energiehaushalt im Auge zu behalten, damit es für eine gute letzte Runde reicht. Florian war heute zu stark für uns alle.“
Gregorio Paltrinieri (Bronze über 10 Kilometer): „Ich habe die frühe Attacke gar nicht mitbekommen und war sehr überrascht, als mir mein Coach zurief, dass ich auf der ersten Runde 30 Sekunden verloren habe. Ich habe dann versucht, die Lücke zu schließen. Das war sehr hart. Florian war heute auf einem anderen Planeten“
Rob Muffels (Platz 11): „Ich freue mich mit Flo, für mich als Freund und Teamkollege ist das ein sehr stolzer Moment. Für mich persönlich war das aber eher ein bitterer Tag. Denn das Leistungsvermögen für mehr war da, aber ich konnte mich für den Aufwand nicht belohnen und habe Fehler gemacht. Ich habe am Anfang zu viel Aufwand betrieben, um Flo hinterherzukommen, statt die anderen arbeiten zu lassen. Laktat und Wärme haben mir da nicht gutgetan, ich war kurze Zeit handlungsunfähig und wurde schnell durchgereicht. Als mein Körper sich in der dritten Runde erholt hatte, konnte ich im Alleingang wieder etwas nach vorn schwimmen.“
Britta Steffen (Doppel-Olympiasiegerin 2008): „Für jeden Athleten ist der Olympiasieg das höchste der Gefühle. Eine Medaille ist mega, aber Gold bedeutet: Ich hab‘ Historie geschrieben. Du bist nie Ex-Olympiasieger, das ist wirklich schön, dass man diesen Titel trägt wie den eigenen Namen, er gehört zu dir – für immer!“
Paul Biedermann (Doppel-Weltmeister 2009): „Florian hat von Anfang an das Teilnehmerfeld dominiert und war einfach nicht zu stoppen. Er hat Historisches geschaffen mit dem ersten Olympiasieg im Freiwasser für Deutschland. Eine Medaille im Becken und im Freiwasser zu gewinnen ist eine ganz eigene Liga und spricht für das Ausnahmetalent Florian Wellbrock.“
Franziska van Almsick (10-fache Olympiamedaillengewinnerin): „Florian ist von Anfang an sein eigenes Rennen geschwommen und hat das Rennen klar in der Hand gehabt. Er ist zu einem fokussierten, klaren und ruhigen Athleten geworden, der meinen großen Respekt verdient. Es ist vor allem seine mentale Stärke, die mich begeistert und dieser klare, ruhige Wille zu gewinnen.“
Michael Groß (Olympiasieger 1984/1988): „Der Olympiasieg von Florian Wellbrock ist ein Zeichen. Junge Sportler sehen, dass auch Deutschland bei Olympia im Schwimmen ganz vorne dabei sein kann.“
Marco Troll (DSV-Präsident): „Das beeindruckende Rennen über 10 Kilometer war die Krönung. Es erfüllt mich mit Stolz und mit Freude, wie die Aktiven in Tokio abgeschnitten haben. Nicht nur die Schwimmer, sondern auch die Springer. Das war erste Sahne. Es war ganz toll, wie sich der DSV auch insgesamt präsentiert hat.“
Lutz Buschkow (DSV-Sportdirektor): „Florian Welbrock hat bei den Olympischen Spielen immer wieder sehr gute Leistungen abgerufen. Er gehört zu den top vier im Beckenbereich und hat eine Medaille geholt. Jetzt ging es darum, dass er sein Leistungsvermögen zeigt und voll ausschöpft. Ich glaube, das hat er heute im Rennen bravourös gezeigt. Er hat dem Rennen seinen Stempel aufgedrückt. In diesem hochklassigen Feld war der Olympiasieg für Deutschland und den DSV eine exorbitant schöne Sache, über die wir uns alle gefreut haben. Die Medaille zeigt, dass wir im Bereich Langstreckenschwimmen gute Wege beschritten haben.“
Erstes Gold seit 13 und nicht 33 Jahren. Grüße
Bezieht sich auf männliche Schwimmer
Danke, Michael, genau. 2008 Gold für Britta Steffen, 1988 Gold für Michael Groß und Uwe Daßler.