Bevor wir uns dem Sinn und Zweck der Neoprenshorts widmen, ein kurzer Blick zu einer Trainingshilfe mit ganz ähnlichem Einsatzgebiet: die Pull-Buoy. Pull-Buoys sind seit Jahrzehnten ein etabliertes Hilfs- und Trainingsmittel im Schwimmsport. Sie sollen dafür sorgen, dass der Auftrieb im Bereich des Beckens verbessert wird. Das Ziel dieser unterstützenden Maßnahme konzentriert sich auf zwei Einsatzbereiche.
Einerseits unterstützt der zusätzliche Auftrieb beim Techniktraining. Sei es für die Perfektionierung der Schwimmtechnik bei geübten Schwimmern oder der Unterstützung der Wasserlage für weniger gute Schwimmer oder Seiteneinsteiger. Letztere trifft man im Triathlon besonders häufiger vor, weshalb die Pull-Buoy gerade dort ein echtes Standard-Tool ist.
Unterstützung der Wasserlage
Der zweite Zweck ist die Entlastung der körperlichen Gesamtanforderung. Dann wird die Pull-Buoy zur künstlichen Verbesserung der Wasserlage und damit zur Schonung großer Muskelgruppen der Beine eingesetzt. In dem Fall wird das Schwimmen eher zu einem regenerativen Aspekt genutzt.
Die Spezifik des Pullbuoys erfordert aber immer auch ein mehr oder weniger anstrengendes Einklemmen des Styroporblocks zwischen den Beinen. Um das übermäßige Pressen der Beine zu verringern, kann man mittels einer Fixierung der Sprunggelenke mit einer Fußschlaufe für Entlastung sorgen. Damit ergibt sich zudem ein willkommenes Feedback über die Wasserlage. Nämlich genau dann, wenn die Beine keine Korrekturbewegungen mehr durchführen können und der Schwimmer somit ein deutliches Signal über mögliche Ungleichmäßigkeiten der Armarbeit oder der Wasserlage erhält.
Beibehaltung der Technik
Eine Abwechslung, wenn auch mit ähnlichen Einsatzspektrum, bietet die seit einiger Zeit von verschiedenen Herstellern angebotenen Neoprenshorts. Im Regelfall bis zu den Knien reichend, sorgt das auftriebsstarke Material für einen Pull-Buoy-Effekt. Trotz der künstlichen Verbesserung der Wasserlage gibt es aber auch hier einen interessanten und neuen Ansatz.
Im Gegensatz zu dem starken Klemmen der Beine, erlauben Neoprenshorts, bei ähnlichem Auftrieb, die Beibehaltung der gewohnten Schwimmtechnik. Damit erhält der Schwimmer eine verbesserte Wasserlage und kann diese in die normale Schwimmtechnik überführen. Besonders für die Gruppe der technisch nicht ganz so versierten Schwimmer oder der Seiteneinsteiger kann dieses Hilfsmittel deshalb eine echte Alternative zu den Pullbuoys sein.
Kosten: 60 Euro
Auch für Freiwasserschwimmer könnte die Neoprenshorts eine Hilfe sein. Nebenbei sorgt die Erwärmung der Oberschenkelmuskulatur gerade bei kühlen Wassertemperaturen für einen kleinen Sicherheitsaspekt, da die Verkrampfung der Muskulatur dadurch ein wenig verhindert werden könnte.
Bei Marktpreisen um 60 Euro kann eine Neoprenshorts, gerade weil man sie als Überziehhose in der Trainingsgruppe auch schnell mal untereinander tauschen kann, eine echte Alternative für Schwimmer aller Leistungsklassen sein.