Samstag, 5. Oktober 2024

WM-Quali | Wichtige Wochen für Profischwimmer

Die Weltmeisterschaften werfen ihren Schatten voraus. Für die nationale Spitze geht es von Ende März bis Ende April darum, sich für den internationalen Höhepunkt 2023 zu empfehlen.

Jo Kleindl Anna Elendt darf schon mit den Weltmeisterschaften 2023 planen. (Archivbild).

Gleich dreimal geht es in den kommenden anderthalb Jahren im internationalen Schwimmzirkus zur Sache, für die besten Schwimmerinnen und Schwimmer der Welt stehen gleich zwei Weltmeisterschaften im Juli 2023 in Japan und im Februar 2024 in Katar an, wenige Monate später folgen die Wettkämpfe der Olympischen Spiele in Paris.

Für die Spitzenathletinnen und -athleten hierzulande geht es bereits vorher ans Eingemachte. Vom 27. März bis zum 23. April läuft der Qualifikationszeitraum für die Weltmeisterschaften in diesem Jahr. In den vier Wochen wird der Deutsche Schwimm-Verband Qualifikationswettkämpfe in Heidelberg, Magdeburg und Berlin veranstalten. Aber auch bei Wettkämpfen im Ausland, die vom Weltverband World Aquatics (ehemals Fina) anerkannt sind, können die geforderten Normzeiten erbracht werden.

Der Qualizeitraum für die WM 2024 liegt zwischen dem 1. Juli und dem 31. August 2023. Das bedeutet, dass die Normen für den Januar 2024 bei der WM 2023 erbracht werden können. Auch die Deutschen Meisterschaften, die vom 6. bis zum 9. Juli stattfinden sollen, fallen in diesen Zeitraum.

Eigene Normen

Wie schon in den vergangenen Jahren hat der Deutsche Schwimm-Verband eigene Normen aufgestellt, die schneller sind als die vom Weltverband geforderten Zeiten. Zwei Startplätze stehen dem DSV pro Strecke und Geschlecht zur Verfügung, davon sind einige schon besetzt. Die Sportler, die bei der vergangenen WM 2022 das Finale über eine olympische Einzelstrecke erreicht haben, können auch ohne Normzeit für die WM nominiert werden. Anna Elendt (100 Meter Brust), Isabel Gose (200 Meter Freistil, 400 Meter Freistil, 800 Meter Freistil), Lukas Märtens (200 Meter Freistil, 400 Meter Freistil), Florian Wellbrock (800 Meter Freistil, 1.500 Meter Freistil) und Lucas Matzerath (100 Meter Brust) dürfen also schon früh im Jahr ihre Koffer für Japan packen. Ebenso wie Wellbrock hat auch Märtens in Budapest das WM-Finale über 1.500 Meter Freistil erreicht. In den Nominierungsrichtlinien des DSV heißt es jedoch „Für den ersten Startplatz können Athlet*innen nominiert werden, die bei den World Aquatics Weltmeisterschaften 2022 in Budapest über eine olympische Einzeldisziplin eine Finalplatzierung erreicht haben.“ Für den zweiten Startplatz muss die Normzeit im Qualifikationszeitraum erreicht werden.

Anders sieht es bei den insgesamt sieben möglichen Staffeln für die WM aus. Um die DSV-Normen zu erfüllen, werden die besten vier erzielten Einzelleistungen im Qualifikationszeitraum berücksichtigt. Das bedeutet aber nicht, dass die vier absolut Schnellsten am Ende auch in der Staffel starten werden. Um die Teams schließlich zu besetzen, wird der Mittelwert aus zwei Rennen, zum Beispiel Vor- und Endlauf, an einem Tag über die entsprechende Strecke berücksichtigt. Auf den Staffeln liegt bei der WM 2023 ein besonderes Augenmerk. Die Medaillenträger der WM sichern ihrer Nation jeweils direkt einen Startplatz für die Olympischen Spiele in Paris, die weiteren 13 Startplätze werden an die schnellsten Teams der Weltmeisterschaften 2023 und 2024 vergeben. „Die Staffelrennen in Fukuoka wurden damit noch einmal aufgewertet. Wir wollen versuchen, unsere aussichtsreichsten Staffeln bereits in Japan unter den Top 16 zu platzieren, um uns im Erfolgsfall dann in der Olympiasaison ganz auf Paris konzentrieren zu können“, sagt DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann.

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.

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