Das Jahr 2020 und die bisherige Saison 2021 boten den Freiwasserschwimmern kaum Gelegenheit zum direkten Vergleich. Ein Weltcup in Doha, bei dem zum Beispiel die Würzburgerin Leonie Beck teilnahm, aber die anderen drei deutschen Olympiastarter Finnia Wunram, Rob Muffels und Florian Wellbrock (alle Magdeburg) fehlten, und ein paar lokale Veranstaltungen, das war’s. Umso wichtiger ist es für die Spitzenschwimmer jetzt, bis zu den Olympischen Spielen noch ein paar Rennen zu absolvieren. „Wir können in der Halle die physiologischen Belastungen trainieren und die Geschwindigkeit entwickeln“, sagt Magdeburg-Trainer Bernd Berkhahn im Interview mit SWIM. „Das Problem ist die Praxis. Wie bewege ich mich im Pulk, wie gehe ich mit Konkurrenten um, die mich bedrängen? Das ist komplett weggefallen.“ (Das ganze Interview mit dem Bundestrainer lesen Sie in der nächsten Ausgabe von SWIM).
Alles dabei, was Rang und Namen hat
Wohl auch deshalb nehmen Beck, Wunram, Muffels und Wellbrock bei den nächste Woche beginnenden Europameisterschaften in Budapest fast jedes Rennen mit. In den Startlisten stehen sie sowohl über 5 als auch über 10 Kilometer. In der Staffel über 4 x 1,25 Kilometer soll Lea Boy zum Einsatz kommen und Wunram ersetzen. Sarah Köhler taucht in den Startlisten nicht auf. Sie war ursprünglich für einen Staffeleinsatz vorgesehen.
Auch die anderen europäischen Nationen treten bei den EM-Rennen im Lupa-See in Bestbesetzung an und so kommt es vor allem über 10 Kilometer zu einem Stelldichein der Open-Water-Stars. Bei den Männern treffen Weltmeister Wellbrock sein Teamkollege Muffels sowie Nachwuchstalent Oliver Klemet unter anderem auf Titelverteidiger und 2016-Olympiasieger Ferry Weertman sowie den Dritten von Rio Marc-Antoine Olivier. Außerdem wird 1.500-Meter-Olympiasieger Gregorio Paltrinieri erneut versuchen, gegen die Freiwasserspezialisten zu bestehen und auch Kristof Rasovszky wird bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden wollen. Der Ungar räumte bei der letzten EM in Glasgow mit Gold über 5 und 25 Kilometer sowie Silber über 10 Kilometer kräftig ab.
Beck und Wunram gegen die Olympiasiegerin
Die Frauenrennen lassen ebenfalls Spektakuläres erwarten. Hier bekommen es Leonie Beck, Finnia Wunram und Lea Boy über 10 Kilometer mit den Gold- und Silbermedaillengewinnerinnen von Rio, Sharon van Rouwendaal und Rachel Bruni, zu tun. Über 5 Kilometer ist die Startliste bei den Spitzenleuten fast identisch. Für Deutschland wird dann neben Beck und Wunram Jeanette Spiwoks an den Start gehen.
Die Freiwasserwettbewerbe bei der EM in Ungarn gehen vom 12. bis 16. Mai. Die Beckenschwimmer sind danach vom 17. bis 23. Mai an der Reihe.
DSV-Starter bei der EM 2021
Datum | Rennen | DSV-Starter/innen |
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12. Mai | 5 km, Frauen | Leonie Beck Finnia Wunram Jeannette Spiwoks |
5 km, Männer | Florian Wellbrock Rob Muffels Ruwen Straub |
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13. Mai | 10 km, Frauen | Leonie Beck Finnia Wunram Lea Boy |
10 km, Männer | Florian Wellbrock Rob Muffels Oliver Klemet |
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14. Mai | Ruhetag | |
15. Mai | 4 x 1,25 km | 1. Leonie Beck 2. Lea Boy 3. Rob Muffels 4. Florian Wellbrock |
16. Mai | 25 km, Frauen | Lea Boy Jeanette Spiwoks Elea Linka |
25 km, Männer | Andreas Waschburger Niklas Frach |