Freitag, 26. April 2024

US-Schwimmerinnen klagen gegen Wettkampfteilnahmen von Lia Thomas

Nach Meinung einiger College-Athletinnen verstoßen die Regelungen der National College Athletics Association (NCAA) gegen die Gleichbehandlung von Frauen.

Daniel Kopatsch

Lia Thomas ist weit über ihren Sport hinaus bekannt, und die Debatte um die US-Athletin schlägt hohe Wellen. 2022 startete sie bei den US-Collegemeisterschaften in der Wertung der Frauen, schwamm zu Titeln und stellte Rekorde auf. Vor ihrer Transition nahm Thomas noch an Wettbewerben der Männer teil. Die Richtlinien für die Teilnahme bei den Frauen wurden seitdem verschärft. Beim Weltschwimmverband World Aquatics heißt es, dass Transfrauen nur dann bei Frauenwettbewerben teilnehmen dürfen, wenn sie nachweisen können, „dass sie keinen Teil der männlichen Pubertät über das Tanner-Stadium 2 hinaus“ durchgemacht haben. Zuvor erlaubten die Regeln eine Wettkampfteilnahme, wenn der Testosteronspiegel unter einem bestimmten Grenzwert lag.

Gegen diese Regelung, die ihr die Wettkampfteilnahme verbietet, will Thomas vorgehen. Und auch ehemalige und aktive US-College-Sportlerinnen hätten nun beim US-Bezirksgericht in Atlanta Klage eingereicht, berichtet das Onlinemagazin „Them“. Die 16 Klägerinnen fordern allerdings das Gegenteil. In ihrer Klage behaupten die Athletinnen, dass die NCAA „keine Gleichbehandlung für Frauen“ gewährleiste, wenn sie Transathletinnen zu Wettkämpfen zuließe.

Laut den Klägerinnen stelle die Politik der NCAA mit der Inklusion von Transpersonen eine „radikal frauenfeindliche Agenda“ dar. Sie fordern unter anderem Schadenersatz und Schmerzensgeld, ein Verbot für Transfrauen in Frauenumkleiden sowie die Streichung von Transathletinnen wie Thomas aus den offiziellen NCAA-Rekordlisten.

Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und selten beim Laufen.