Spätestens in den vergangenen Jahren war das deutsche Freiwasserteam durch die Erfolge von Florian Wellbrock, Leonie Beck und einigen anderen Athleten in aller Munde. Aber auch schon davor waren die Freiwasserathleten des DSV international erfolgreich.
Freiwasserschwimmen ist seit 1991 Teil der Weltmeisterschaften, 1998 gab es die erste Freiwassermedaille einer deutschen Athletin, Peggy Büchse. Die gebürtige Rostockerin gewann im australischen Perth Bronze über fünf Kilometer und sicherte sich über die 25 Kilometer lange Marathonstrecke den zweiten Platz. Bis zu ihrem Karriereende 2002 sammelte sie insgesamt sechs Medaillen bei Weltmeisterschaften im Freiwasser, hinzu kamen sechs Podiumsplatzierungen bei Europameisterschaften (5 x Gold, 1 x Silber).
Die WM-Medaillen von Peggy Büchse
- 1998 Perth: Silber über 25 Kilometer, Bronze über 5 Kilometer
- 2000 Honolulu: Gold über 5 Kilometer, Bronze über 10 Kilometer
- 2001 Fukuoka: Gold über 10 Kilometer, Silber über 5 Kilometer
Einer der erfolgreichsten Freiwasserschwimmer seiner Zeit war Thomas Lurz. Bei Weltmeisterschaften gewann er zwischen 2004 und 2013 insgesamt 12 Titel, hinzu kamen jeweils viermal WM-Silber und Bronze sowie Platz drei und zwei bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012. Fünfmal wurde er während seiner aktiven Karriere zu Europas Freiwasserschwimmer des Jahres gewählt.
Die Erfolge von Thomas Lurz
- WM 2022, Scharm El-Scheich: Bronze über 5 Kilometer
- WM 2004 Dubai: Gold über 10 Kilometer
- WM 2005 Montreal: Gold über 5 Kilometer, Silber über 10 Kilometer
- WM 2006 Neapel: Gold über 5 und 10 Kilometer
- WM 2007 Melbourne: Gold über 5 Kilometer, Silber über 10 Kilometer
- WM 2008 Sevilla: Gold über 5 Kilometer, Bronze über 10 Kilometer
- Olympia 2008: Bronze über 10 Kilometer
- WM 2009 Rom: Gold über 5 und 10 Kilometer
- WM 2010 Robveral: Gold über 5 Kilometer
- WM 2011 Shanghai: Gold über 5 Kilometer, Silber über 10 Kilometer, Bronze 5 Kilometer Team
- Olympia 2012: Silber über 10 Kilometer
- WM 2013 Barcelona: Gold über 5 Kilometer Team und 25 Kilometer, Silber über 10 Kilometer, Bronze über 5 Kilometer
Thomas Lurz war lange Zeit der bekannteste Name, wenn es um Freiwasserschwimmen in Deutschland ging, aber er war nicht der einzige Athlet zu seiner Zeit. Auch Britta Kamrau und Angela Maurer schwammen in den Jahren von Lurz Dominanz zu einigen Erfolgen und internationalen Titeln, ebenso wie Christian Reichert und Isabelle Härle.
Der erste Freiwasser-Olympiasieger aus Deutschland
2019 schwamm Florian Wellbrock erstmals in die Weltspitze im Freiwasser. Ein Jahr nach seinen Erfolgen bei den Europameisterschaften in Glasgow schaffte der Magdeburger das, was noch keinem Schwimmer vor ihm gelungen war, er schwamm zu Einzelgold im Freiwasser über 10 Kilometer und im Becken über 1.500 Meter. Auch danach lief es für den Schützling von Trainer Bernd Berkhahn positiv, mit fünf Medaillen (2 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze) kehrte er von den Weltmeisterschaften 2022 in Budapest zurück, 2023 schwamm er im Freiwasser zu zwei Titeln. Als bisher einziger deutscher Freiwasserathlet sicherte sich Wellbrock bei den Spielen in Tokio außerdem Olympiagold.
Erfolgreichste Deutsche Frau im Freiwasser ist aktuell Leonie Beck. Die Würzburgerin, die in Italien lebt und trainiert, dominierte bei den Weltmeisterschaften 2023 die Freiwasserrennen über 5 und 10 Kilometer, sicherte sich ebenso wie Wellbrock und Oliver Klemet das Olympiaticket für Paris und ist im Freiwasser-Weltcup vorn mit dabei. Dreimal WM-Gold sowie jeweils einmal Silber und Bronze bei Weltmeisterschaften stehen aktuell auf dem Konto der 27-Jährigen.