Ein DJ, eine Grillbude, zwei Saunen, Sonne und 70 Gleichgesinnte: Partyalarm am Aggerstrand!
Mein Kumpel Roman und ich haben uns neulich gedacht, lass uns doch ein kleines Event aus dem Boden stampfen, den Winter feierlich verabschieden und ein paar Gleichgesinnte dazu holen. Im Namen der Zitteraale Oberberg wollten wir einfach im kleinen Kreis zusammenkommen.
Das Ergebnis: 70 Kaltbadefreunde und die reinste Fiesta in der sechs Grad kalten Agger. Dazu gab es eine Tombola und mit super Gewinnen und durch die Bank weg fröhliche Gesichter. Wir haben uns entspannt, wir haben getanzt, wir haben sauniert und gebadet was das Zeug hält und konnten sogar ein paar Neulinge ins Wasser begleiten – manche sogar gleich zwei oder drei Mal. Chapeau! Mein erstes Kaltbaden bei elf Grad Wassertemperatur war die reinste Überwindung. Und hier bei sechs Grad so gelassen mit ins Wasser zu kommen, ist nicht selbstverständlich.
SWIM-Blog „EISZEIT“
Blog 1: Je kälter, desto besser
Blog 2: Eisschwimmen kostet nichts. Außer Überwindung
Blog 3: Serienstart im Silbersee und Bestzeit in Amsterdam
Blog 4: Fantastisch frostig
Blog 5: Knackendes Eis ist wie Musik in meinen Ohren
Blog 6: Saisonende fürs Eisbaden? Bitte Einsteigen!
Eisbaden mal drei
Meine drei Badeanzüge habe ich auf jeden Fall aufgebraucht und damit gab es für mich auch eine Premiere, denn ich war noch nie drei Mal am selben Tag eisbaden (oder in dem Fall winterbaden). Beim ersten Dipp war ich mehr als zehn Minuten im Wasser – schließlich wollten ein paar Fotos geschossen werden. Wir haben geplaudert und sind auch ein paar Meter geschwommen, haben uns mit Wanderern unterhalten, die am Uferweg vorbei gelaufen sind und haben auch einfach mal kurz die Augen geschlossen und genossen. Beim zweiten Mal fiel es mir schwer. Aber plötzlich drehte DJ Rocky einen Song auf, der mich alle körperlichen Hilferufe ignorieren ließ. Wie sagt Mickie Krause doch? „Es ist höchste Zeit etwas für die Gesundheit zu tun, deshalb hüpfen wir jetzt alle auf der Stelle.“ Aber Samstag ging noch mehr: immer schön von links nach rechts und immer hin und her …
Auch hier wurden es also im Handumdrehen etwas mehr als zehn Minuten. Es war eine Mischung aus Wassergymnastik, Synchronschwimmen, Kuscheln und Durchdrehen – fantastisch! Danach war ich aber erst mal eine Weile in der Sauna. Kalt war mir. Ich dachte erst, ein drittes Mal schaffe ich nicht. Aber dann war Till so lieb und hat mir eine Kugel Vanilleeis geholt – ich wollte nämlich schon immer ein Foto mit Eis im Eiswasser haben. Und schwupp, war ich doch nochmal im Wasser und fand es erstaunlicherweise total leicht und angenehm. Die Sonne war zwar mittlerweile hinter allen Bergen und die meisten anderen Mitbader waren auch schon wieder weg, aber so konnte ich den Tag mal kurz Revue passieren lassen und einen kurzen Moment einfach nur die Kälte und das Gefühl von langsam fließendem Wasser genießen.
Ein Tag, an dem alles gepasst hat
Der letzte Saunagang hatte es auf jeden Fall in sich. Danach überkamen mich eine wohlige Müdigkeit und großer Hunger. Wir haben noch schnell sauber gemacht, ein Kaltgetränk geöffnet und uns alle in den Armen gelegen. Wir hatten großes Glück an dem Tag, denn alles hat gepasst. Sonne und trotzdem kaltes Wasser, tolle Leute, die Unterstützung von der DLRG Wiehl – danke Juliane, Leon und dem ganzen Team. Dazu die Musik, das Essen und die Möglichkeit, am Aggerstrand und im AWO-Café zu sein. Eisbaden ist für viele immer noch neu und etwas „spezieller“. Einige Locations haben viele Sorgen, dass etwas passieren könnte und erlauben dann nicht, die Plätze anzumieten. Deshalb ein Appell an alle: Eisbaden ist toll und nicht gefährlicher als andere Sportarten auch. Marathons, Schwimmwettbewerbe und Triathlons bergen auch ihre Gefahren – wir freuen uns also, wenn Stück für Stück ein kleines Umdenken stattfindet. Immerhin ist Eisschwimmen jetzt eine eigene Sparte im Deutschen Schwimm-Verband. Am Ende ist Eisbaden nämlich nicht nur cool, sondern auch richtig gesund – für den Körper und vor allem auch für die Seele.
Als Ausdauersportlerin mit Hang zum Außergewöhnlichen bloggt Anita auf SWIM.DE über ihre Erlebnisse im eisigen Wasser. Auf ihrer Website kannst du dich zu einem Online-Coaching anmelden. Tolle Bilder gibt es immer auf Anitas Instagram-Account.