Anbaden am Neujahrstag? Pflichtprogramm für unsere SWIM-Bloggerin Anita. Doch bei einmal kurz abtauchen bleibt es natürlich nicht.
Hach, wie schön doch so ein Winter sein kann. Alle nörgeln über den grauen Himmel und die Kälte – und ich freu mir einen Keks, dass meine Außenbadewanne endlich eine Eisschicht an der Oberfläche entwickelt hat und das Neujahrsschwimmen echtes Eisbaden bei 4,9 Grad Wassertemperatur war. Die Vorbereitungen für die Eisschwimm-Weltmeisterschaften in Norditalien laufen also auf Hochtouren, und ich fühle mich fit wie ein Haudegen.
Anschwimmen an der „Loopacabana“
Den dem Auftakt am Silbersee und meiner Eis-Bestzeit in Amsterdam kam also viel meditatives Ausharren in meiner Eistonne inklusive frierender Zuschauer am Gartenzaun und ein wunderbares Neujahrsschwimmen bei uns an der „Loopacabana“ im Oberbergischen. Dort fließt so wie an meinem geliebten Strand in Ründeroth die Agger entlang und während die 37 Teilnehmer eher zu dippenden Menschenansammlungen im Einstiegsbereich wurden und ein wenig geklönt haben, bin ich mit zwei anderen Mädels einmal quer durch den Fluss, mit Boje und Badekappe rüber zur anderen Seite und wieder zurück. Nach sieben Minuten bin ich dann als Letzte auch wieder raus aus dem Wasser und habe mich mit Kinderpunsch und Feuertonne wieder aufgewärmt.
Eiswasser statt Kaffee
Zum Abschluss gab es für alle eine Urkunde vom Bürgermeister höchst persönlich. Und mich haben ein paar Leute angesprochen, ob sie nicht auch mal mitkommen könnten. Da sage ich nie nein und die Oberberger Zitteraale – unsere regionale Gruppe hier – freut sich immer über Neuzugänge. Denn was gibt’s Schöneres, als Frischlinge davon zu überzeugen, dass kaltes Wasser besser ist als jeder Kaffee am Morgen?
SWIM-Blog „EISZEIT“
Blog 1: Je kälter, desto besser
Blog 2: Eisschwimmen kostet nichts. Außer Überwindung
Blog 3: Serienstart im Silbersee und Bestzeit in Amsterdam
Ich muss aber dazu sagen, dass es rund um Weihnachten auch mal einen Tag gab, wo mir der Dipp in der Eistonne wahnsinnig schwergefallen ist. Ich bin mit viel Überwindung und gutem Zureden (an mich selbst) einmal kurz rein und sofort wieder raus. Das Wasser kam mir vor wie -20 Grad und mir tat alles weh. Wahrscheinlich war ich müde und an dem Tag einfach nicht im Eis-Modus. Zwingt euch also niemals, eine bestimmte Zeit im Wasser zu bleiben, sondern hört auf euch selbst und verzichtet im Zweifel auch mal ganz. Dafür könnt ihr an anderen Tagen wiederum über euch hinauswachsen und die Kälte doppelt und dreifach (so lange) genießen.
Der Hammer
Mein Highlight war im Dezember übrigens ein Dipp in der Dunkelheit. Morgens um 7 Uhr habe ich meine Tonne eisfrei gekloppt und bin mit einer Tasse heißem Kaffee in meine Oase geklettert. Das solltet ihr auch mal versuchen – ich war ein paar Minuten ganz für mich und völlig schwerelos – mit Blick auf den sichelförmigen Mond am Himmel und absoluter Stille. Gleich geht’s auch wieder in die Tonne. Der Hammer liegt schon bereit. Es liegt sogar ein bisschen frischer Schnee. Hach. wie schön doch so ein Winter sein kann.
Im Sommer 26 Kilometer?
Aber auch wenn die Eisschwimm-Saison gerade erst volle Fahrt aufgenommen hat, schmiede ich schon langsam neue Pläne für die wärmeren Monate. Unter anderem überlege ich, beim Best Fest Schwimm-Festival auf Mallorca Ende Mai mitzumachen. Dort gibt es jeden Tag verschiedene Distanzen und eine törichte Idee von mir ist, einfach jeden Tag an den Start zu gehen und so in der gesamten Woche knapp 26 Kilometer Schwimmstrecke zu sammeln. Ist aber noch nicht ganz ausgereift. Andere Idee: Beim Ultraswim333 in Montenegro einen Tag anzutreten (wenn die Veranstalter mich lassen) und die anderen Tage auch mal als Support dabei zu sein. Oder einen Oceanman? Ich suche noch, aber alleine das hilft mir schon, mein Schwimmtraining wieder etwas motivierter anzugehen. Und mein Coach Markus baut einfach schon entsprechende Grundlagen ein, um neben den schnellen 100 Metern in Molveno im Sommer auch wieder Langstrecke schwimmen zu können. Mal sehen, was das gibt …
Als Ausdauerathletin mit Hang für besondere Herausforderungen bloggt Anita auf SWIM.DE über ihre Erlebnisse im eisigen Wasser. Auf ihrer Website kannst du dich zu einem Online-Coaching anmelden und tolle Bilder gibt es immer auf Anitas Instagram-Account.