Es ist eine traurige Zahl, die die DLRG einmal im Jahr bekannt gibt. Die Zahl der Badetoten ist 2024 erneut gestiegen. Sie bleibt aber vergleichsweise niedrig.
Seit mehr als 20 Jahren veröffentlicht die DLRG eine jährliche Ertrinkungsstatistik, in der alle bekannt gewordenen Ertrinkungsopfer erfasst werden. Heute gaben die Rettungsschwimmer für das Jahr 2024 die Zahl der Badetoten mit mindestens 411 an. Das sind 31 mehr als im Jahr zuvor und das erste Mal seit 2019 mehr als 400. Trotz des Anstiegs liegt die Zahl weiter unter dem langjährigen Durchschnitt von 462 Opfern. Den höchsten Wert hatte es im Jahr 2004 gegeben, als 644 Ertrunkene vermeldet wurden.
Häufig korreliert ein hoher Wert mit gutem Badewetter. Die Gleichung klingt zynisch, bewahrheitet sich aber immer wieder: In einer langen Sommersaison mit sonnigem Wetter suchen mehr Menschen Erholung am Wasser. Dabei kommt es öfter zu brenzligen Situationen und auch zum Ertrinken. Die meisten Unglücke (etwa 90 Prozent) verzeichneten die Rettungsschwimmer auch 2024 in Binnengewässern, wo mindestens 320 Menschen im Wasser starben. Allein 132 Personen ertranken in Seen, 161 in Flüssen und Kanälen, 23 in Bächen und 14 in Teichen. In den Schwimmbädern stieg die Zahl der tödlichen Unglücksfälle gegenüber 2023 von neun auf zwölf. „Die Flüsse, aber auch alle anderen unbewachten Gewässer sollten möglichst gemieden werden. Am sichersten ist das Baden und Schwimmen dort, wo Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer im Notfall direkt vor Ort sind“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.
Mehr Menschen als zuletzt verunglückten im Meer. Drei waren es vergangenes Jahr an der Nordsee, dazu kommen 27 an der Nordsee. „Das ist ein trauriger Rekord für dieses Gewässer in unserer Statistik. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der tödlichen Unfälle in der Ostsee verdoppelt“, berichtete Vogt. Sie ergänzte: „Dennoch ist die Freizeit an den Küstenstränden während der Bademonate besonders sicher.“ Grund dafür sei der Einsatz von rund 6.000 ehrenamtliche Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer zwischen Mai und September. Laut DLRG seien die Retter 2024 in fast 300 Fällen gerade noch rechtzeitig zur Stelle gewesen, um Schlimmeres zu verhindern.
Bezogen auf alle Opfer waren vier von fünf männlich. Insgesamt kam es zu 14 tödlichen Unglücken mit Kindern bis zehn Jahren. Um darauf hinzuweisen, dass Kinder oft dort verunfallen, wo Eltern nicht damit rechnen, etwa im Gartenteil, im Planschbecken oder im Bach hinter dem Spielplatz, kündigte die DLRG eine bundesweite Plakatkampagne an.