Die unglaubliche Weltrekord-Serie bei der Kurzbahn-WM in Budapest hält an. Außerdem hat Florian Wellbrock sein zweites Silber gewonnen.
Auf die deutschen Langstreckenschwimmer ist Verlass: Florian Wellbrock hat dem DSV-Team bei der Kurzbahn-WM in Budapest die nächste Medaille beschert. Der Magdeburger schwamm über 800 Meter Freistil in 7:31,90 Minuten zur Silbermedaille. Dabei musste der Freiwasser-Olympiasieger wie zuvor bei seinem Silber über 1.500 Meter Freistil bereits im vermeintlich langsameren Lauf am Vormittag antreten. Am Abend konnte Wellbrock dann nur noch tatenlos mit ansehen, wie der Ungar Zalan Sarkany seine Leistung in 7:30,56 Minuten knapp unterbot. Bronze holte Ahmed Jaoudi in 7:31,93 Minuten. Der Tunesier hat in Budapest bereits über 1.500 Meter Gold gewonnen. Sven Schwarz aus Hannover schwamm in 7:33,24 Minuten auf Platz vier.
19,9 Sekunden über 50 Meter
Ganz glücklich war Wellbrock mit der Situation nicht. „Ein bisschen ärgert es mich schon, dass ich auf meinen Einzelstrecken kein Finale schwimmen konnte, da bleibt ein Beigeschmack“, wird der 27-Jährige vom DSV zitiert. Allerdings war die Regelung, dass in Budapest auf den langen Strecken keine Vor- und Endläufe geschwommen werden, bekannt und Wellbrock hätte sich mit einer entsprechenden Leistung zum Beispiel bei den Deutschen Meisterschaften in Wuppertal einen Platz im schnellsten Lauf sichern können. Vor diesem Hintergrund kann er mit dem Ergebnis wohl ganz gut leben. „Ich bin ohne Erwartungen angereist und mit Doppel-Silber daher sehr zufrieden. Die beiden Medaillen nehme ich als Weihnachtsgeschenk gerne nach Hause.“
Unterdessen ging am Samstag die Weltrekord-Show weiter. Für ein absolutes Highlight sorgte dabei Jordan Crooks von den Cayman Island. Der 22-Jährige schaffte es als erster Mensch, 50 Meter in weniger als 20 Sekunden zu schwimmen. Im Halbfinale über 50 Meter Freistil stoppte die Uhr bereits nach 19,90 Sekunden (25 Meter in 9,55 Sekunden). Bereits am Morgen hatte Crooks den Weltrekord auf 20,08 Sekunden verbessert und sich dabei den 19-Sekunden-Kracher für den Abend aufgespart. Die bisherige Bestmarke hielt kein Geringerer als Olympiasieger Caeleb Dressel. Der US-Sprinter war vor vier Jahren ebenfalls in Budapest 20,16 Sekunden geschwommen. Bei einem PR-Event von Speedo hatte Dressel sogar versucht, mit einem alten Hightechanzug unter 20 Sekunden zu bleiben.
Für vier weitere Weltrekorde sorgten Gretchen Walsh (USA) über 100 Meter Schmetterling (52,71 Sekunden) und 50 Meter Freistil (22,87 Sekunden), Summer McIntosh (Kanada) über 400 Meter Lagen (4:15,48 Minuten) und Noè Ponti (Schweiz) über 100 Meter Schmetterling (47,71 Sekunden).