Die deutschen Eisschwimmer haben bei der EM-Premiere in Rumänien phänomenal abgeliefert. Am Ende des dreitägigen Events eroberten sie den ersten Platz im Medaillenspiegel.

Herausragende Athleten im deutschen Team waren Alisa Fatum aus Leipzig, der Saarbrücker Andreas Waschburger und Tina Deeken aus Löningen in Niedersachsen. Während Deeken (hier im Podcast „Mehr als Kachekzählen“) bei sieben Starts in der Para-Kategorie mit sechs Gold- und einer Silbermedaille eine nahezu perfekte Bilanz erzielte, gewannen Fatum und Waschburger über die wichtigen 500 und 1.000 Meter Freistil jeweils in der offenen Klasse. Dabei schwammen sie auf der 50-Meter-Bahn in jedem Rennen Weltrekord. Waschburger legte den Kilometer in 11:24,20 Minuten zurück, was einem starken 100-Meter-Schnitt von 1:08 Minuten entspricht – in vier Grad kaltem Wasser, ohne Startsprung und Rollwenden wohlgemerkt. Fatum benötigte für die Königsdisziplin 12:41,35 Minuten (100-Meter-Schnitt: 1:16 min) und gewann mit über einer Minute Vorsprung. Über die halbe Distanz schlug die 28-Jährige in Weltrekordzeit von 6:07,32 Minuten an, während Waschburger in 5:32,72 Minuten das Ziel erreichte.

Da Fatum auch über 100 und 250 Meter Freistil (jeweils Europarekord in 1:05,70 und 3:01,15 Minuten), 100 Meter Rücken (Europarekord in 1:18,01 Minuten) sowie 100 Meter Schmetterling (Europarekord in 1:16,86 Minuten) triumphierte, konnte sie die ersten Eisschwimm-Europameisterschaften in Oradea nahe der ungarischen Grenze mit sage und schreibe sechs Goldmedaillen und einmal Staffel-Bronze als erfolgreichste Athletin beenden. Insgesamt kam das deutsche Team in der offenen Klasse auf 8 x Gold, 1 x Silber und 2 x Bronze, wobei Franziska Partheymüller mit Silber über 50 Meter Brust (41,26 Sekunden), Waschburger über 250 Meter Freistil (Platz drei in 2:41,90 Minuten) und die deutsche 4×250-Freistil-Staffel mit Fatum, Waschburger, Christof Wandratsch und Kilian Graef (Bronze) für die weiteren Plaketten sorgten. Bei den Para-Schwimmern jubelte Joseph Rothenaicher außerdem über drei Gold- und eine Bronzemedaille.
Kaum zählbar waren die Podestplatzierungen bei den Altersklassenschwimmern. Hier kamen bei den Wettbewerben für das deutsche Team insgesamt 55 Medaillen, davon 30 in Gold, zusammen. Noch erfolgreicher waren nur Großbritannien (98 Medaillen), Polen (84) und Frankreich (82). Alle Ergebnisse gibt es hier im PDF-Format.

