Der Deutsche Schwimm-Verband plant, sich im Eisschwimmen engagieren und neue Wettbewerbe entwickeln.
Immer mehr Menschen begeistern sich für das Eisschwimmen als Wettkampfsport. Veranstaltungen in dieser eiskalten Disziplin werden bisher oft von Einzelpersonen und kleinen Teams mit viel persönlichem Engagement und Herzblut organisiert. Ein Beispiel dafür waren zuletzt die Deutschen Meisterschaften Ende Februar im Erzgebirge, bei denen Organisatoren und freiwillige Helfer mit viel Einsatz den Wettkampfpool von Eis befreiten. Regelwerke fürs Eisschwimmen liefern bisher International Ice Swimming Association (IISA) und die International Winter Swimming Association (IWSA), aber man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die Eis-Events meist etwas lockerer organisiert sind als traditionelle Schwimmwettbewerbe in einer 50-Meter-Schwimmhalle, und das viele Eisschwimmer darüber auch ganz glücklich sind. Beispielsweise ist eine Vereinszugehörigkeit bisher nicht nötig, um beim Eisschwimmen anzutreten.
Entsprechend bleibt abzuwarten, was von dieser Meldung zu halten ist: „Eisschwimmen nun offiziell in der Verantwortung des DSV“, schrieb der Deutsche Schwimm-Verband am Wochenende auf seiner Website. Demnach hat das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) einen Zuordnungsbeschluss gefasst, wonach der DSV zukünftig für das Eisschwimmen in Deutschland verantwortlich sein soll, „und zwar ganzheitlich für alle Ausprägungen von Wettkampfsport bis zu Freizeit- und Gesundheitsangeboten im Breitensportbereich.“
Neue Wettbewerbe und Sicherheit
Auf bestehende Eisschwimm-Veranstaltungen in Deutschland ging der DSV in dem Artikel nicht ein und zunächst auch nicht auf verdiente Persönlichkeiten aus der Eisschwimm-Szene. Verwiesen wird dagegen auf die jüngsten WM-Triumphe von Alisa Fatum-Böker und Andreas Waschburger. „Diese Erfolge sprechen natürlich für sich. Als anerkannte Instanz für den Bewegungsraum Wasser spüren wir im DSV die zunehmende Begeisterung für das Eisschwimmen aber auch abseits solcher Spitzenleistungen ganz genau“, wird der DSV-Vorstandsvorsitzende Jan Pommer zitiert. Später ergänzte der DSV auf seiner Website ein Zitat von Hans-Wolfgang Döttling, der im Verband für Sportentwicklung zuständig ist: „Wir schätzen die bisherige Pionierarbeit von Protagonisten wie Christof Wandratsch oder Stefan Hetzer, wollen das Eisschwimmen künftig nun gemeinsam voranbringen.“
Man wolle das Angebot ausbauen, um auch Sportlerinnen und Sportler zu erreichen, die bisher nicht in Schwimmvereinen organisiert sind. „Die wachsende Begeisterung für das Eisschwimmen wollen wir nun mit den entsprechenden organisatorischen Grundlagen und Regeln unterlegen, um bundesweit verlässliche und attraktive Angebote für alle Interessierten zu schaffen“, so Pommer. Neben der Entwicklung neuer Wettbewerbe will sich der DSV für klare Handlungsempfehlungen und eine sichere Durchführung von Eisschwimmen-Veranstaltungen einsetzen.