Ende 2019 wechselte Marco Koch erneut den Trainer. Hatte sich der Brustspezialist mehrere Jahre lang die Pläne von Ex-Bundestrainer Henning Lambertz schreiben lassen, ist nun Dirk Lange sein alter und neuer Coach. Lange, von 2008 bis 2011 selbst DSV-Bundestrainer, betreute Koch bereits früher erfolgreich im Zusammenspiel mit Alexander Kreisel. Während der ehemalige Weltrekordler bei Kreisel in Darmstadt den Großteil seines Trainings absolvierte, holte er sich immer wieder punktuell Tipps von Lange oder fuhr mit ihm ins Grundlagen-Traininglager in die Türkei. So wurde er 2015 in Kasan Weltmeister über 200 Meter Brust. Nun gibt es eine neue Konstellation in Kochs neuer Heimat Frankfurt. Dort sorgt die hessische Landestrainerin Sheila Sheth für die Umsetzung von Langes Trainingsanweisungen.
Jede Einheit hat ein klares Ziel
Gegenüber der Frankfurter Rundschau erklärte Koch, es habe Differenzen zwischen ihm und Henning Lambertz bei der Trainingsgestaltung gegeben. „Er hatte ein paar Dinge, auf die er den Fokus legen wollte. Ich hatte aber das Gefühl, dass es nicht zu 100 Prozent das ist, was ich in diesem Jahr brauche. Und wenn man Zweifel hat, geht man auch nicht mit 100 Prozent Energie ins Training. Ich habe auf meinen Bauch gehört und den Schritt gewagt.“
Dirk Lange habe eine ganz andere Herangehensweise an das Training, so Koch. „Wir trainieren sehr polarisiert.“ Während bei Lambertz in jedem Training „auch etwas Intensives mit dabei war“, sei nun jedes Training klar definiert. Entweder es werde sehr intensiv geschwommen oder das Programm fände locker im Ausdauerbereich statt.
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Erster Wettkampf in Rom
Die Kommunikation mit Lange läuft größtenteils über Sheth, sagte Koch der „FR“. Dass eine von Lange gesendete Trainingseinheit jedoch zu 100 Prozent umgesetzt wird, komme nur selten vor. „Manchmal mache ich ein bisschen weniger, mal ein bisschen mehr, weil ich den einen Tag etwas müder bin. Da ist es wichtig, jemand am Beckenrand zu haben, der mich gut kennt.“
Durch die Corona-Pandemie musste auch Koch mehrere Wochen mit dem Training aussetzen. Um einigermaßen fit zu bleiben, machte er Zuhause Bauch-Beine-Po. Außerdem entdeckte er das Radfahren für sich. Mitte August steht für den 30-Jährigen in Rom der erste Wettkampf an.