Sie sind DIE Motivation zum Schwimmenlernen: Abzeichen. Aber was muss man dafür eigentlich können?
Wer erinnert sich noch daran, wie stolz er sein erstes Schwimmabzeichen auf dem Badeanzug oder der Badehose getragen hat? Für die meisten begann die Schwimmkarriere mit dem Seepferdchen, danach folgten vielleicht noch Bronze, Silber und Gold. Für Kinder sind Abzeichen auch heute noch ein großer Anreiz, um Schwimmen zu lernen. Und auch wenn es mittlerweile viele verschiedene Lernkonzepte mit eigenen Abzeichen gibt, erleben die Abzeichen der DLRG den größten Zuspruch.
Zum 1. Januar 2020 wurde die Prüfungsordnung der Schwimmabzeichen überarbeitet, die Anforderungen wurden angepasst oder präzisiert. Besonders bedeutend waren die Änderungen beim Frühschwimmabzeichen Seepferdchen. Hier wurde klargestellt, dass der Sprung vom Beckenrand und die 25 Meter Schwimmen am Stück erfolgen müssen, außerdem wurden die Anforderungen an den Schwimmstil deutlicher. Hieß es vorher, man müsse 25 Meter schwimmen (was von den vielen Prüfern mit Brustschwimmen gleichgesetzt wurde), erlaubt die Prüfungsordnung in der neuen Fassung nun sowohl Bauch- als auch Rückenlage. Schwimmt ein Prüfling auf dem Bauch, muss die Ausatmung ins Wasser erkennbar sein.
Abzeichen ablegen kann man in fast jedem Schwimmbad, zudem organisieren die DLRG, Badbetreiber und Schwimmvereine hin und wieder Aktionstage, an denen besonders viele Schwimmprüfungen abgelegt werden. Das Alter der Prüflinge spielt keine Rolle, Kinder und Erwachsene haben gleichermaßen die Chance auf einen Aufnäher und die Urkunde, vorausgesetzt sie erfüllen alle Anforderungen. Ein Schwimmkurs ist ebenfalls nicht verpflichtend, um eine Abzeichenprüfung ablegen zu können. Eltern können ihren Kindern auch selbst schwimmen beibringen.
Wer das Seepferdchen hat, ist leider noch kein sicherer Schwimmer
Für viele Kinder und deren Eltern ist das Seepferdchen die Bestätigung der Schwimmfähigkeit. So einfach ist es jedoch nicht. Wer das Frühschwimmabzeichen hat, hat gezeigt, dass er sich 25 Meter über Wasser halten kann, viel mehr aber auch nicht. Im Sinne der DLRG gilt erst als sicherer Schwimmer, wer mindestens das Bronzeabzeichen hat und 15 Minuten am Stück schwimmen kann. Die Anforderungen bei den Abzeichen Silber und Gold bauen schließlich auf den Fähigkeiten auf, die schon getestet wurden. Die Schwimmstrecke und -zeit werden länger, die Aufgaben komplexer und auch im theoretischen Teil ist mehr Wissen gefragt.