Donnerstag, 5. Dezember 2024

Lambertz‘ fünfter Quali-Modus in sechs Jahren

Ein fordernder Qualifikationsmodus war von Beginn an ein wichtiger Baustein im Konzept von Henning Lambertz. Der Bundestrainer führte für die Schwimmer Vor- und Endlaufnormen ein und entwickelte eine zweiteilige Qualifikation, bei der die Athleten ihre einmal erbrachte Topleistung ein zweites Mal bestätigen mussten, um sich für den Jahreshöhepunkt zu qualifizieren. Dieses Außenstehenden schwer zu vermittelnde Prozedere machte in der Theorie durchaus Sinn. Schließlich waren immer wieder DSV-Schwimmer bei internationalen Meisterschaften krachend gescheitert, obwohl sie wenige Monate zuvor mit Weltklassezeiten bei den Deutschen Meisterschaften auf sich aufmerksam gemacht hatten. Irgendetwas, so hatte es Lambertz erkannt, musste also in dem Zeitraum dazwischen schiefgegangen sein.

Der Bundestrainer reagierte mit der Einführung der German Open zur Saison 2014. Diese zweite Quali-Hürde zwang die Athleten exakt 28 Tage vor der großen internationalen Meisterschaft dazu, ihre Topleistung zu bestätigen. Diese Praxis wurde bereits ein Jahr später aufgeweicht. Statt bei den German Open konnte die zweite Zeit nun auch bei einem anderen Überprüfungswettkampf erzielt werden.

Neuer Modus 2018

Jedoch brachten die neuen Modi nicht die erhofften Erfolge. Nach den medaillenlosen Olympischen Spielen 2016 vollführte Lambertz auch deshalb beim Quali-Modus eine Rolle rückwärts und kehrte zurück zur einstufigen Qualifikation. Einzige Quali-Möglichkeit waren nun wieder die Deutschen Meisterschaften. Doch auch dabei sollte es nicht bleiben. Nach dem abermals enttäuschenden Abschneiden bei der WM 2017 in Budapest gilt für die Saison 2018 erneut ein anderer Modus. Es ist der fünfte in der Amtszeit von Henning Lambertz.

Quali-Modi 2013-2018

EVENT/JAHRMODUSKURZBESCHREIBUNG
WM 2013DMLambertz führt Vor- und Endlaufnormen ein. Mehr ist wenige Monate nach Amtsantritt nicht möglich.
EM 2014Zweiteilige Quali: DM + German OpenNormen müssen bei der DM und den German Open geschwommen werden. Die German Open beginnen exakt 28 Tage vor dem Saisonhöhepunkt.
WM 2015Zweiteilige Quali: DM + ÜberprüfungswettkampfNormen müssen bei der DM und bei einem zweiten vorgegebenen Wettkampf (Golden Tour Nancy, DJM Berlin, Mare Nostrum Tour, JEM Baku, German Open) geschwommen werden. Athleten, die die erste Hürde überwunden haben, müssen den zweiten Wettkampf im Voraus benennen. Außerdem: Pflichtstart bei den German Open.
OS 2016Zweiteilige Quali: DM + ÜberprüfungswettkampfNormen müssen bei der DM und bei einem zweiten Wettkampf (Mare Nostrum Tour oder German Open) geschwommen werden. Einzige Änderung zum Vorjahr: Für die Bestätigung stehen weniger Wettkämpfe zur Auswahl.
WM 2017DMNormen können ausschließlich bei den Deutschen Meisterschaften erzielt werden. Die German Open werden abgeschafft
EM 2018Quali-FensterNormzeiten für Vor- und Endlauf können im Quali-Zeitraum 22.01. bis 29.04. bei einem international anerkannten Wettkampf geschwommen werden. Dabei hat der Athlet drei Versuche, die beim Bundestrainer vorher angemeldet werden müssen.

In einem aktuellen Interview mit dem Verbandsorgan Swim&More sagte Lambertz zum veränderten Modus: „Nicht bewährt hat sich die Geschichte mit den harten Normen, die bei der DM als fast alleiniger Qualifikation für Budapest zu bringen waren. Die fünf Wochen zwischen nationalem und internationalem Höhepunkt waren nach allgemeiner Trainerbilanz kein gutes Zeitfenster für Topresultate.“

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Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.

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