Nach einem turbulenten Jahr im Deutschen Schwimm-Verband rotiert das Personalkarussell im Verband weiter. Bereits vor Weihnachten veröffentlichte der DSV eine Stellenausschreibung für einen neuen Chefbundestrainer etwas versteckt auf seiner Website. Die eigentlich erwartbare Erklärung dazu folgte erst jetzt rund drei Wochen später. Dem Amtsantritt des neuen Leistungssportdirektors Christian Hansmann am 1. Januar sollen „an mehreren Stellen personelle und strukturelle Weiterentwicklungen im Schwimmbereich des Verbandes folgen“, heißt es. Vom neuen Chefbundestrainer, der seinen Fokus auf den Sprint- und Mittelstreckenbereich legen soll, erwarte man „internationale Expertise“. Die bisherige Bundestrainer-Doppelspitze mit Bernd Berkhahn als Team-Chef und Hannes Vitense als Team-Coach wird aufgelöst. Das Duo habe mit „viel Einsatz sehr erfolgreiche Arbeit geleistet“, erklärte Hansmann. „Im neuen Olympiazyklus wollen wir nun den DSV im Hinblick auf 2024 und 2028 strukturell weiterentwickeln.“
Bundestrainer für die lange Strecken
Berkhahn soll die Leitung des Bundesstützpunktes Magdeburg übernehmen und zusätzlich als Bundestrainer für die „langen Strecke“ fungieren. Er wird damit auch weiterhin die deutschen Topleute um Sarah und Florian Wellbrock betreuen. Entlastet werden soll er im administrativen Bereich. Dazu steht dem „DOSB-Trainer des Jahres 2020“ mit der Spanierin Catalina Arase Postles eine neue Bundesstützpunkttrainerin zur Seite.
Vitense soll laut Verbandsmitteilung in den Nachwuchsbereich des DSV wechseln und gemeinsam mit Junioren-Bundestrainer Carsten Gooßes die Verantwortung für die Nachwuchsentwicklung übernehmen. „Hannes hat damit eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt übertragen bekommen. Es wird ja immer betont, wie wichtig es ist, sich jetzt nicht nur auf Paris 2024 zu fokussieren, sondern auch schon an Los Angeles 2028 oder Brisbane 2032 zu denken“, so Hansmann. Verstärkt wird das Team durch Franziska Hentke, die auf einer neuen Planstelle der Bundeswehr im Nachwuchsbereich tätig werden soll. 2017 feierte sich die frühere Schmetterlingsspezialistin aus Magdeburg mit dem Vizeweltmeistertitel über 200 Meter ihren größten Erfolg. Nach ihrer zweiten Olympiateilnahme in Tokio beendete sie im Sommer 2021 ihre aktive Karriere.