Er hatte seine Bereitschaft signalisiert, doch das Präsidium des Deutschen Schwimm-Verbands hat andere Pläne: Michael Groß wird nicht der neue Leistungssportdirektor des DSV. Verbandspräsident Marco Troll erteilte dem dreifachen Olympiasieger am Donnerstag eine Absage. Dies berichten übereinstimmend die Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie der Tagessiegel nach Telefonaten mit dem Ex-Schwimmer. Demnach erklärte Groß, Troll habe ihm mitgeteilt, dass der Verband bei der Besetzung des Postens eine interne Lösung anstrebe. Dem Tagessiegel sagte Groß, er sei nicht enttäuscht. „Der DSV trifft seine Entscheidungen und das ist zu respektieren.“
Übernimmt Harald Walter den Posten?
Die Reaktion aus dem DSV-Präsidium ist als direkte Antwort auf den Offenen Brief zu sehen, den die beiden Bundestrainer, Bernd Berkhahn und Hannes Vitense, zusammen mit führenden Athleten sowie ehemaligen Schwimmgrößen am Dienstag an Troll verschickt hatten. Darin hatten sie unter anderem gefragt, wieso der Vorstand hinsichtlich der interimsmäßigen Besetzung von Groß als Direktor Leistungssport zögere, und dem Verband in diesem Zusammenhang rufschädigendes Verhalten gegenüber Groß vorgeworfen. Der frühere „Albatros“ und heutige Dozent und Unternehmensberater hatte in den letzten Tagen und Wochen mehrfach seine Bereitschaft erklärt, auszuhelfen und den Leistungssport über Tokio hinaus in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Der 56-Jährige war Anfang April von den DSV-Trainern vorgeschlagen worden. Er sollte die Lücke füllen, die durch die Freistellung von Thomas Kurschilgen entstanden war.
Wer die „interne Lösung“ sein wird, ist noch offen. Die FAZ nennt als möglichen Kandidaten den Präsidenten des Bayerischen Schwimmverbands Harald Walter. Dieser war im November 2020 zusammen mit Troll ins DSV-Präsidium aufgestiegen.
Klar, Groß ist eben kein Ja Sager und A….kriecher, sondern einer, der unbequem sein kann und Klartext redet. Davor haben Verbände Angst.