Mit einer Weltklasseleistung ist Lukas Märtens über 400 Meter Freistil weit nach vorn in der Weltrangliste geschwommen. In Magdeburg und Berlin knackten gleich mehrere Schwimmerinnen und Schwimmer die Olympia-Normen.
Rund drei Monate vor Beginn der Olympischen Spiele ist Lukas Märtens bereits in Top-Form. Mit einer internationalen Spitzenleistung über 400 Meter Freistil untermauerte der Magdeburger beim Qualifikationswettkampf in der heimatlichen Elbe-Schwimmhalle seine Ambitionen auf eine Olympiamedaille. In 3:41,98 Minuten erzielte Märtens, dessen Einstieg in die Olympiasaison von einer hartnäckigen Erkrankung begleitet worden war, die bisher drittschnellste Zeit des Jahres – selbst Doha-Weltmeister Kim Woomin aus Südkorea war bei seinem WM-Erfolg im Februar nicht so schnell unterwegs (3:42,71 min). Zur Jahresbestzeit reichte es nicht ganz, denn erst vor zwei Tagen waren die beiden Australier Elijah Winnington (3:41,41 min) und Sam Short (3:41,64 min) noch einen Tick schneller unterwegs.
Bis Paris hat Märtens, der über 200 und 400 Meter Freistil sicher qualifiziert ist und dazu mehrere Staffelteilnahmen und vielleicht sogar Starts auf den Rückenstrecken anstrebt, die Möglichkeit, sich noch weiter zu steigern. Die Bestzeit des WM-Dritten und Europameisters von 2022 steht seit zwei Jahren bei 3:41,60 Minuten. Selbst Paul Biedermanns Weltrekord von 3:40,07 Minuten scheint für Märtens an einem optimalen Tag nicht unmöglich. Das Gleiche gilt natürlich für die beiden Australier.
Auch die Schwester will zu Olympia
Neben Lukas Märtens glänzt in Magdeburg derzeit auch seine jüngere Schwester Leonie Märtens. Die 20-Jährige unterbot am Samstag über 1.500 Meter Freistil bereits ihr zweite Olympianorm. In 16:02,99 Minuten blieb sie mehr als sechs Sekunden unter den vom DSV geforderten 16:09,09 Minuten. Im deutschen Ranking schob sie sich damit auf Rang zwei hinter die bereits für Paris qualifizierte Teamkollegin Isabel Gose (15:57,55 min). Am Freitag hatte sich Märtens bereits über 400 Meter, eine erste Chance aufs Olympiaticket gesichert. Eine Übersicht über das deutsche Olympiateam gibt es hier.
Ebenfalls doppelte Olympianorm schwamm Oliver Klemet über 400 und 800 Meter Freistil (3:42,81 min und 7:46,03 min). Der für die SG Frankfurt startende Langstreckenspezialist trainiert zusammen mit Lukas Märtens und Olympiasieger Florian Wellbrock bei Bernd Berkhahn in Magdeburg. Über 10 Kilometer ist Klemet bereits für Paris qualifiziert.
Bei den Berlin Swim Open knackte Ole Braunschweig in 53,48 Sekunden die Norm über 100 Meter Rücken. Gestern war der Neuköllner quasi zur Vorbereitung bereits deutschen Rekord über die nicht-olympischen 50 Meter geschwommen. Knapp an den geforderten 53,74 Sekunden vorbei, schrammte der Leipziger Marek Ulrich, der nach 53,88 Sekunden anschlug. Am Freitag hatte Josha Salchow in Berlin einen neuen deutschen Rekord über 100 Meter Freistil aufgestellt.
Anmerkung: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, Lukas Märtens sei die bisher schnellste Zeit des Jahres geschwommen. Dies ist nicht richtig, da zwei Australiern kurz zuvor schneller waren. Wir haben die Textstelle korrigiert und bitten, diesen für den Fehler zu entschuldigen.