Nach fünf WM-Medaillen in vier Rennen muss sich das deutsche Team zum Abschluss der Freiwasser-Wettkämpfe in Fukuoka geschlagen geben. Das Quartett belegte hinter Italien, Ungarn und Australien den vierten Platz.
Das deutsche Team fand zum Abschluss der Freiwasserwettkämpfe bei der WM in Fukuoka rauere Bedingungen vor als an den vergangenen Wettkampftagen. Heftiger Wind sorgte für Wellen, die das Schwimmen erschwerten. Lea Boy eröffnete das Rennen und übergab nach 1,5 Kilometern auf Rang acht liegend an Doppelweltmeisterin Leonie Beck. Da andere Teams in ihrer Rennstrategie auf Männer an den ersten beiden Positionen setzten, übergab Beck auf Rang neun an Rob Muffels. Der Magdeburger spielte seine Erfahrung aus und schwamm Position um Position nach vorn. Mit Australien an der Spitze hielt Muffels den Anschluss an Kristóf Rasovszky aus Ungarn und den Italiener Domenico Acerenza. Auf Position vier übergab er schließlich an Schlussschwimmer Oliver Klemet.
Anschlag-Duell um Bronze
Gegen die italienische Mannschaft mit Gregorio Paltrinieri war auf den letzten 1.500 Metern jedoch kein Kraut gewachsen. In Florian-Wellbrock-Manier setzte sich der 28-Jährige zusammen mit dem ungarischen Schwimmer Dávid Betlehem von seinen Konkurrenten ab. Am Ende schwamm der Italiener mit vier Sekunden Vorsprung ins Ziel und sicherte seiner Mannschaft in insgesamt 1:10:30,2 Stunden den Weltmeistertitel vor der ungarischen Mannschaft (1:10:35,5 Stunden). Dahinter entbrannte ein spannendes Duell zwischen Klemet und dem australischen Kyle Lee, das sich erst kurz vor dem Anschlag entschied. Der Australier (1:11:26,7 Stunden) erwischte die Matte besser und verwies den Deutschen mit 0,2 Sekunden Rückstand auf Rang vier.
„Er war eigentlich deutlich in Front, schwamm aber dann mit dem Kopf auch noch unter dem Brett durch, bevor er angeschlagen hat. Der Australier hat es geschickter gemacht und Oli war halt schon sehr kaputt“, resümierte Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn. „Man hat gemerkt, dass ihn die anderen beiden Rennen schon sehr erledigt haben, und bei den Wellen kam er auch nicht so gut zurecht, dafür ist er einfach zu leicht. Dazu hat er noch bei jedem Zug geatmet, ist also sehr aufwendig geschwommen. Es ist ein Fehler, der nicht hätte passieren müssen. Natürlich ist die Konzentration dann weg, aber das muss so ein bisschen automatisch ablaufen, das bedeutet nur, dass wir es häufiger üben müssen.“
„Ich musste mich geschlagen geben“
Für Rob Muffels war der Start in der Staffel das letzte WM-Rennen seiner Karriere. Der 28-Jährige wird seine aktive Karriere nach dem Weltcup-Rennen in zwei Wochen in Paris beenden. „Ich musste mich der Leistungsfähigkeit meiner beiden Trainingskollegen geschlagen geben“, sagte Muffels im Interview mit dem Deutschen Schwimm-Verband. Gemeint sind damit Florian Wellbrock und Oliver Klemet, die sich im Rennen über zehn Kilometer die beiden Olympia-Tickets sichern konnten. „Für mich ist der Weg nach Paris nicht mehr möglich und deswegen habe ich für mich entschieden, mein Karriereende anzunehmen.“