Die Praxis zeigt: In Schwimmschulen und Vereinen in Deutschland ist man sich nicht einig, was die beste Erstschwimmart ist. Die einen beginnen mit Brustschwimmen, schließlich wurde es in Deutschland schon immer so gemacht, andere fangen mit Rücken- und Kraulschwimmen an.
Um zu verstehen, warum Brustschwimmen in Deutschland lange Zeit als die einzig wahre Erstschwimmart galt, hilft ein Blick in die Schwimmgeschichte – ja, die gibt es tatsächlich. Im 19. Jahrhundert wurde Soldaten das Brustschwimmen beigebracht, für ihre Zwecke hatte die Schwimmart einige Vorteile: War der Kopf über Wasser, erleichterte das die Kommunikation, die Sicht auf die Umgebung und den Transport der eigenen Waffe. Außerdem können sich Brustschwimmer im Wasser leiser und unauffälliger fortbewegen, als es mit einer der anderen Schwimmarten möglich ist. Seitdem wurde die Schwimmausbildung in Deutschland so weitergeführt. Frei nach dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht“. Die Argumente für Brustschwimmen im Schwimmkurs sind unter anderem die vereinfachte Orientierung und die Atmung nach vorn. Viele Eltern erwarten außerdem, dass ihre Kinder Brustschwimmen lernen, schließlich haben sie es selbst so gelernt und kennen und beherrschen die anderen Schwimmarten nicht.