Sport und Emotionen gehören zusammen wie Pech und Schwefel oder Kino und Popcorn. Jede Sportart hat besondere Situationen und Gefühle, die sie ausmachen, also auch Schwimmen.
Leinenkracher: Schwimmleinen sind Fluch und Segen zugleich. Einerseits weisen sie uns den Weg durchs Wasser, schützen uns vor Wellen und sind – natürlich nur, wenn der Trainer nicht hinsieht – ein beliebtes Hilfsmittel beim Rückenschwimmen. Kracht man jedoch mit der Hand auf die harte Kunststoffleine oder bleibt mit einem Finger in ihr hängen, wird aus der heimlichen Erleichterung schnell ein fieser Schmerz.
Einfach schwerelos: Gibt es etwas Schöneres, als mit dem Kopf voran in eine spiegelglatte Wasseroberfläche einzutauchen und sich einfach nur noch schwerelos zu fühlen? Die ersten Kicks, der erste Armzug – nach einer langen Zeit ohne Schwimmen können wir uns nichts Besseres vorstellen.
Zweite Haut: Wettkampfanzüge müssen hauteng sitzen. „Brauchst du keine 15 Minuten, um ihn anzuziehen, ist er zu groß“, lautet die Faustregel. Warum wir uns die Quälerei antun? Für das richtige Feeling im Wasser und bessere Zeiten im Rennen! Denn mit der zweiten Haut schwimmt man einfach schneller – glauben wir zumindest.
High Five: High Five im Wasser? Mit entgegenkommenden Schwimmern abzuklatschen, ist keine gute Idee. Knallen die Handgelenke mit viel Schwung gegeneinander, sind blaue Flecken oder gar Knochenbrüche programmiert. Also aufpassen mit dem Gegenverkehr und lieber einmal zurückziehen, als einen Crash zu riskieren.
Rumms! Krachen wir beim Rückenschwimmen mit dem Kopf gegen die Wand, hat das meist einen dieser beiden Gründe: Entweder wir haben geträumt und vergessen zu wenden, oder wir waren so schnell, dass wir noch nicht mit dem Ende der Bahn rechneten. Hoffen wir auf Letzteres und lindern die Kopfschmerzen mit dem Gedanken, dass dieses Missgeschick wohl jedem guten Schwimmer schon passiert ist.
Freiheit für die Haarpracht: Badekappen treffen nicht bei allen Schwimmerinnen und Schwimmern auf Begeisterung und können bei einem langen Training ganz schön nerven. Doch sind die letzten Meter im Sack, ist es das beste Gefühl, die Kappe endlich vom Kopf zu nehmen und mit der ganzen Haarpracht einmal gründlich abzutauchen.
Atmen verboten: Weil ein Atemzug mehr oder weniger über Sieg und Niederlage entscheiden kann, heißt es im Rennen auf den letzten Metern, Kopf runter und durchhalten, bis die Hand an der Wand ist. Im Training haben wir das oft geübt. 30 Sekunden abtauchen und dann 25 Meter Vollgas ohne Sauerstoff? Für uns Schwimmer ist das kein Thema.