Freitag, 26. April 2024

25-Meter-Bahn | Bis zu 4,2 Prozent schneller auf der Kurzbahn

Auf der Kurzbahn schwimmt man schneller – das ist nicht nur ein Gefühl. Der Unterschied lässt sich auch statistisch untermauern.

Arena
arena Die Abstöße bringen auf der Kurzbahn den entscheidenden Vorteil.

Die vielen Wenden machen auf der 25-Meter-Bahn den Unterschied. Was für viele Freizeitschwimmer ein nerviges Hindernis darstellt, ist für die Stars der Schwimmszene eine willkommene Möglichkeit, das Tempo hochzuhalten. Mit jedem Abstoß nehmen sie Geschwindigkeit auf und verschaffen ihrer Muskulatur eine kurze Zeit der Erholung.

Hinzu kommen die Tauchphasen. Wie drei der besten Schwimmer aller Zeiten in diesem Youtube-Video unter Beweis stellen, sind Spitzenschwimmer unter Wasser schneller als über Wasser. Effektive Delfinkicks und eine perfekte Streamline-Körperposition mit nach vorn gestreckten Armen machen es möglich. Zwar ist das Tauchen durch das Reglement auf 15 Meter pro Abstoß beschränkt. Auf der Kurzbahn summiert sich die mögliche Strecke unter Wasser bei einem 100-Meter-Event aber auf beträchtliche 60 Meter. Auf der prestigeträchtigeren Langbahn sind es nur 30 Meter.

Langbahn und Kurzbahn im Vergleich

Ein Vergleich der Weltrekorde im Kraulschwimmen zeigt, dass der Kurzbahn-Vorteil von Männern etwas stärker genutzt wird als von Frauen. Vermutlich ist das eine Folge des größeren Kraftpotenzials beim Abstoß. Die Frauen-Weltrekorde auf der Kurzbahn sind etwa 1,3 bis 2,9 Prozent schneller als auf der langen 50-Meter-Bahn. Bei den Männern liegt der Unterschied zwischen 2,6 und 4,2 Prozent. Auffällig ist, dass die prozentuale Differenz auf längeren Strecken abnimmt. Die Abstöße wirken sich also auf Kurzdistanzen über 50, 100 oder 200 Meter stärker aus als auf den längeren Beckendistanzen von 800 Metern und länger.

Weltrekorde auf der Lang- und Kurzbahn im Vergleich

Stand: 27. März 2024
StreckeLangbahn-WeltrekordKurzbahn-WeltrekordDifferenz
Männer
50 m Freistil20,91 s20,16 s-0,75 s (3,6 %)
100 m Freistil46,80 s44,84 s-1,96 s (4,2 %)
200 m Freistil1:42,00 min1:39,37 min-2,63 s (2,6 %)
400 m Freistil3:40,07 min3:32,25 min-7,82 s (3,6 %)
800 m Freistil7:32,12 min7:20,46 min-11,66 s (2,6 %)
1.500 m Freistil14:31,02 min14:06,88 min-24,14 s (2,8 %)
Frauen
50 m Freistil23,61 s22,93 s-0,68 s (2,9 %)
100 m Freistil51,71 s50,25 s-1,46 s (2,8 %)
200 m Freistil1:52,85 min1:50,31 min-2,54 s (2,3 %)
400 m Freistil3:55,38 min3:51,30 min-4,08 s (1,7 %)
800 m Freistil8:04,79 min7:57,42 min-7,37 s (1,5 %)
1.500 m Freistil15:20,48 min15:08,24 min-12,24 s (1,3 %)

Natürlich können auch Nicht-Profis von starken Abstößen und effektiven Unterwasserphasen enorm profitieren. Ziel sollte es daher sein, jede Wende mit voller Konzentration anzuschwimmen, um das Optimum herauszuholen.

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.